Auch im Eiskanal: Schnell und Nachhaltig mit biobasierten Verbundwerkstoffen

Wen fesseln nicht die spannenden Rennen im Eiskanal bei den olympischen Spielen in Peking? Die Entscheidungen fallen oft im Tausendstel-Bereich und da ist es natürlich naheliegend, dass Material einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt.

Passend zur Jahreszeit startete der Lehrstuhl für Verarbeitung von Verbundwerkstoffen (LVV) zusammen mit dem Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung der Kunststoffe und weiteren Partnern aus Industrie (Kästle GmbH, bto-epoxy GmbH und R&D Consulting GmbH & Co KG) und Forschung (Kompetenzzentrum Holz GmbH) mit einem FFG-Projekt (FO999889818), das Material für Rennrodeln zu verbessern versucht. Untersucht werden sogenannte Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoffe (FKV), die bereits in den unterschiedlichsten Produkten eingesetzt werden. Vor allem wenn etwas leichter werden soll, spielen diese Materialien eine große Rolle. Mit dem Ziel die Nachhaltigkeit dieser Werkstoffe zu verbessern, erforscht der LVV den Einsatz von Naturfasern als Verstärkungsmaterial und biobasierten Kunststoffe. „Während Naturfasern bereits häufig untersucht und auch teilweise eingesetzt werden, sind die für langlebige Produkte benötigten Harzsysteme bislang und bestenfalls nur als teilweise biobasierte Materialien verfügbar“, erläutert Ulrike Kirschnick, MSc vom LVV. Im Bereich der Hochleistungsharze werden derzeit überwiegend petrochemisch hergestellte Epoxidharze auf Basis von Bisphenol-A verwendet, ein Harzsystem, welches aufgrund toxikologischer Bedenken zunehmend zur Diskussion gestellt wird. Genau das will das Konsortium ändern! „Wir möchten Epoxidharzsysteme mit einem biobasierten Kohlenstoffanteil von 100 Prozent entwickeln“, erklärt Kirschnick das Vorhaben. Diese Harze sind dann toxikologisch unbedenklich und sollen als qualitätsgesicherte Hochleistungsbauteile für langlebige Produkte verarbeitet werden. Gemeinsam mit einem namhaften österreichischen Unternehmen aus dem Umfeld des Profi-Wintersports wird an den neuen Materialien getüftelt. „Ein weiterer Pluspunkt sollen innovative Reparatur- und Recyclingkonzepte sein, die die Lebenszyklen verlängern. Damit soll auch im Bereich der FKV ein Beitrag zu mehr Kreislaufwirtschaft in Österreich geleistet werden“, ergänzt Kirschnick.

Wer weiß, vielleicht sind bei den nächsten olympischen Winterspielen Rodeln mit Leobener Know-how im Einsatz!

 

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