Auf Fehlersuche!

Fehler zu finden – das hat sich Anja Gosch zur Aufgabe gemacht. Denn diese aufzuspüren gibt der Wissenschaftlerin auch die Möglichkeit, das Material zu verbessern und Vorhersagen zu treffen, wie lange ein Bauteil hält und wann es versagt. Mit der Charakterisierung des Materials können zukünftige Bauteile besser geplant werden.

Worum geht es in meinem Forschungsgebiet?

Schon bei der Planung und Produktion von Kunststoffen in Bauteilen des täglichen Gebrauchs ist es wichtig, Fehlstellen und Defekte zu berücksichtigen, um Bauteilversagen zu vermeiden. Das wissenschaftliche Feld der Bruchmechanik nimmt sich der Beschreibung von Versagensmechanismen und Rissen in komplexen Kunststoffprodukten an, um deren Lebensdauer vorherzusagen, und ihre Anwendbarkeit zu erhöhen. Die Ergebnisse dieser Arbeit erweitern die Charakterisierungsmethoden der Bruchmechanik von Kunststoffen. Die gefundenen Zusammenhänge zwischen Probekörpergeometrie und daraus resultierenden Bruchparametern dienen als Grundlage für zukünftige Bauteilauslegungen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden die ersten Probekörper-Konfigurationen für Mixed-Mode-Belastungen von Kunststoffen entwickelt, und auch an unterschiedlichen Kunststoffarten getestet.

 

Was macht mir bei meiner Arbeit besonders Spaß?

Es macht mir besonders großen Spaß, mich mit Werkstoffen und deren Verhalten zu beschäftigen. Während meiner Dissertation habe ich es sehr genossen, direkt im Labor Probekörper zu präparieren und Versuche durchzuführen. Aber auch die genaue Analyse von Probekörpern unter dem Mikroskop war für mich sehr interessant. Natürlich gehört auch der wissenschaftliche Austausch dazu, der leider in den letzten Jahren nur eingeschränkt stattfinden kann, persönliche Gespräche auf Konferenzen sind nur schwer zu ersetzen.

 

Wie bin ich zu einem technisch/naturwissenschaftlichen Studium gekommen?

Schon während meiner Zeit an der HTBL Kapfenberg, hatte ich großes Interesse an mathematischen Fragestellungen sowie deren technische Anwendungen. Meine Begeisterung für Ingenieuraufgaben stieg auch immer weiter durch Praktika, die ich während meiner Schulzeit absolvierte. Somit war der Weg an die Montanuniversität keine schwere Entscheidung. Während meines Studiums beschäftigte ich mich immer wieder mit der Werkstoffprüfung von unterschiedlichen Kunststoffen und in diesem Feld habe ich dann auch mein Doktorat absolviert.

 

Was würde ich einem 14-jährigen, einer 14-jährigen raten?

Es ist komplett egal, was man macht, solange man es mit voller Überzeugung und mit Herz macht. Dann führen auch oft unerwartete Wege zu ganz neuen Herausforderungen, die einen sehr viel Spaß und Freude bereiten können.

 

Sieh dir auch das Video von Anja Gosch an!


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