Cornish Pasty – ein leckerer Sattmacher mit Tradition!

Very British, diese Teigtascherl: Die kulinarische Spezialität aus der britischen Grafschaft Cornwall war früher ein traditionelles Essen für Bergleute und unser Chefkoch Peter hat sie heute für euch nachgekocht. Aufgrund der einfachen Transportierbarkeit und nahrhaften Zutaten waren sie genau richtig als Mahlzeit untertage.

In der Region an der südwestlichen Spitze Englands wurde bereits im 17. Jahrhundert Kupfer und Zinn abgebaut. Da die Bergleute während ihrer Schicht so gut wie nie das Tageslicht erblickten, benötigten sie eine Mahlzeit, die neben der einfachen Mitnahme auch leicht verzehrt werden konnte, ohne Geschirr oder Besteck zu benötigen. Um die eigenen Teigtaschen nicht mit denen der Kollegen zu verwechseln, wurden die Initialen vor dem Backen direkt in den Teig gedrückt, sodass sie bei Bedarf auch auf mehrere Male verteilt gegessen werden konnten. Aber sie verzehrten sie nie vollständig – egal wie groß der Hunger war, die Kruste blieb immer übrig. Diese warfen sie auf den Boden in der Mine. Ihr denkt jetzt sofort an Lebensmittelverschwendung? In diesem Fall ist es ein Mix aus Aberglauben und naja…nennen wir es Selbstschutz.

Die Legende berichtet von Kobolden die untertage hausten. Damit diese sagenumwobenen Wesen zufrieden gestellt waren und die Bergleute in Ruhe und sicher ihre Arbeit verrichten ließen, diente die Teigkruste als Mittel zur Beschwichtigung der Bergzwerge. Nun aber zum eigentlichen Hintergrund: Die Bergleute in den Minen kamen bei ihrer Arbeit oftmals auch mit Arsen in Berührung. Waschmöglichkeiten waren untertage so gut wie nicht vorhanden. Daher fassten sie beim Essen die Pasties nur an der Teigkruste an. So konnten sie den Rest ohne Bedenken genießen und liefen nicht Gefahr, das Essen mit Arsen von ihren Händen zu kontaminieren.

Das Rezept

Typischerweise wurden die Cornish Pasties mit Kartoffeln, Steckrüben und Rindfleisch gefüllt. Aber jegliche Art von Gemüse darf hinein – je nach Belieben! Unser Chefkoch Peter hat daher eine vegetarische Variante mit gemischtem Gemüse gezaubert.

Zutaten:

Der Teig
450 g Mehl (Weizen, Roggen oder Dinkel)
0,5 TL Salz
100 g kalte Butter bzw. Margarine
100 g Schmalz oder alternativ nochmal ca. 200 g Butter bzw. Margarine
175 ml Wasser
1 Ei bzw. Olivenöl zum Bestreichen
 

Die Füllung
Gemüse nach Saison bzw. Belieben – hinein darf, was schmeckt!

1 Zwiebel
Salz & Pfeffer; wem es schmeckt auch Senfpulver
Kräuter eurer Wahl

Die Zubereitung
In einer Schüssel das Mehl mit dem Salz vermischen. Die gekühlte Butter/Margarine und das Schmalz (bzw. die restliche Butter/Margarine) mit den Fingern gut einkneten. Dazu das Wasser "schlückchenweise" hinzufügen, bis der Teig gut geschmeidig ist. Eine Teigkugel formen und für ca. eine Stunde - besser noch über Nacht - zum Rasten in den Kühlschrank stellen.

Alternative für die Teigkäufer*innen unter euch: Wer sich die Arbeit mit dem Teig nicht antun möchte, kann auch fertigen Flammkuchen- oder Germteig verwenden.

Nach der Ruhezeit wird der Teig in vier Teile geteilt und auf einer mit Mehl gut bestäubten Arbeitsfläche kreisförmig (20-23 cm Durchmesser) ausgerollt. Hierzu kann man gut einen großen Teller als Richtwert zu Hilfe nehmen.

Das Gemüse und die Zwiebeln klein schneiden – vor allem Rüben und Kartoffeln wirklich sehr klein schneiden und mit etwas Öl in einer Pfanne anbraten. Dann mit Salz, Pfeffer und Senfpulver kräftig würzen und Kräuter dazugeben. Die Füllung kann auch roh in den Teig gegeben werden, jedoch verändert sich dann die Backzeit und -temperatur.

Den Backofen auf 200°C vorheizen. Nun die Füllung auf je eine Kreishälfte, mehr in der Mitte und nicht bis an den Rand hinaus aufteilen. Jetzt die Ränder leicht mit kaltem Wasser anfeuchten und die Kreishälften zusammenlegen, also die obere leere Hälfte auf die mit der Füllung legen und anpassen, sodass eine Halbkreisform entsteht.

Die Ränder zwischen Daumen und Zeigefinger gut zusammendrücken, leicht nach außen ziehen und nach hinten klappen („randeln“). Das schließt besser den Inhalt ein und dann sieht´s schon aus wie eine echte Pasty. Jetzt die Pasties mit dem verquirlten Ei – bei der veganen Variante mit Olivenöl - gut bestreichen und mit einer Gabel vorsichtig ein paar Löcher in die Pasties stechen.

Nun im Backofen ca. 20 Minuten backen. Danach bitte auf 160°C reduzieren und weitere 20 Minuten backen lassen. Vor dem Servieren die Pasties ca. 10 Minuten im ausgeschalteten Backofen nochmals in Ruhe „ziehen“ lassen.

Dazu passt gut grüner Salat oder Cole Slaw :)

Gutes Gelingen!


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