Unser Chefkoch Peter hat sich Gedanken dazu gemacht: „Insekten können leicht in großen Mengen gezüchtet werden, dienen auch gleich als Resteverwerter und verursachen dabei nur Bruchteile an Treibhausgasen im Vergleich zur herkömmlichen Nutzvierhaltung. Dass das Thema mit Sicherheit sehr kontrovers diskutiert werden kann, ist völlig klar. Auf unseren Speiseplänen stehen derzeit ja noch ganz andere Lebensmittel. Aber ich bin mir sicher, Insekten können zur Eiweißquelle der Zukunft werden. Mit diesen kleinen Tierchen können wir einen großen Beitrag zur Rettung unseres Klimas leisten.
Da ist der Wurm drin!
Nachdem ich durchaus aufgeschlossen bin, auch einmal etwas für uns Neues auszuprobieren, bin ich bei meiner Suche dieses Mal auf den Wurm gekommen – und zwar auf den Lavattaler Bio-Mehlwurm. Die wichtigste Zutat in diesem Testrezept wurde mir von Andreas Koitz von der Wurmfarm Prime Insects aus Bad St. Leonhard geliefert. Der leidenschaftliche Wurm-Bauer betreibt diese etwas andere Farm bereits seit Jahren und seine Insekten sind sogar bio-zertifiziert. Neben Mehlwürmern als Lebensmittel kann man dort auch Wurmdünger für eine gesunde Gartenerde erwerben. (Infos dazu unter www.primeinsects.com)
Wer nicht selbst kochen, die Produkte aber trotzdem verkosten möchte, kann dies in nächster Zeit bei mir in der Mensa tun. Wir werden sie zwar – zumindest fürs erste – nicht in den normalen Speiseplan aufnehmen, aber kostenlose Probierhäppchen anbieten.“
Nun aber zum Rezept:
Boulettes De Vers (Wurmbällchen)
4 Portionen
100g Mehlwürmer geröstet
200g rote Rüben gekocht
200g Kräuterseitlinge oder Champignons
100g Semmelbrösel oder Haferflocken
40g Knoblauch
Salz, Pfeffer, Muskat, Koriander gemahlen
Öl zum Braten
Die Mehlwürmer, die roten Rüben und die Seitlinge faschieren oder fein hacken (Klingenmixer), würzen und gut durchmengen.
Semmelbrösel oder Haferflocken unterheben, bis die Masse so homogen ist, dass man Bällchen daraus formen kann.
Diese dann in etwas Öl anbraten, bis sie eine schöne Färbung bekommen. Danach die Bällchen noch für etwa 10 Minuten zum Durchziehen ins auf 180°C vorgeheizte Backrohr stellen. Wer mag, kann die Bällchen vor dem Braten noch zusätzlich in Chipsbrösel wälzen – dann werden sie noch ein wenig krosser.
Um auch bei den Beilagen regional und saisonal zu bleiben, habe ich mich in diesem Fall für Kartoffelwürfel und Wurzelgemüse entschieden. Das Gemüse einfach in etwas Öl anrösten und mit ins Backrohr geben.
Ich werde in dieser Richtung auf jeden Fall weiterexperimentieren und würde mich freuen, auch Feedback dazu von Euch zu bekommen!