Warum der Weltfrauentag noch immer wichtig ist

Die Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen Dr. Eva Wegerer erklärt, warum eine Stärkung von Frauen in der Wissenschaft noch immer notwendig ist.

Frau Wegerer, Sie sind schon seit einigen Jahren Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen. Was sind seine Hauptaufgaben?

Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen hat die gesetzlich definierte Aufgabe Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit, Religion, Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung entgegenzuwirken. Er ist in die Personalverfahren der Universität involviert, hat eine Kontrollfunktion hinsichtlich der gendergerechten Zusammensetzung von universitären Kollegialorganen und setzt sich für die Erhöhung des Frauenanteils im wissenschaftlichen Bereich ein.

Was sind die Aufgaben der Koordinationsstelle für Gleichstellung, für die Sie ebenso tätig sind?

Die Koordinationsstelle für Gleichstellung engagiert sich für Diversität, Frauenförderung, Gleichstellung und Vereinbarkeit. Hier werden Frauenförderungsmaßnahmen umgesetzt und Beratungs- und Unterstützungsleistungen angeboten. Diese Koordinationsstelle, unter der Leitung von Frau Vizerektorin Dipl.-Ing. Dr. Martha Mühlburger, tritt für eine gelebte Diversitätskultur, für die Gleichstellung der Geschlechter und alle Prinzipien der Chancengleichheit ein.

Heute ist der Internationale Weltfrauentag. Auf welche Aktivitäten setzt die Montanuniversität?

Heute wird der Wissenschaftspreis für Montanistinnen für exzellente wissenschaftliche Leistungen für Frauen an der Montanuniversität vergeben. Durch diesen Wissenschaftspreis sollen Wissenschaftlerinnen und Studentinnen der Montanuniversität, für herausragende Leistungen, eine besondere Anerkennung und Würdigung durch die Montanuniversität erhalten. Die Preisträgerinnen in den Kategorien Postdoc, Praedoc und Junior Scientists sollen über die Fachkreise hinaus der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden und dadurch Vorbildwirkung auf die Studienauswahl und die Karriereplanung von jungen Frauen haben.

Wenn Sie in die Vergangenheit blicken: Was hat sich in den letzten Jahren verändert in Bezug auf Gleichbehandlung der Geschlechter?

Die Genderkompetenz hat sich in den letzten Jahren verstärkt.  Die Sensibilität zu diesem Thema wird generell größer. Beispielsweise ist die gendergerechte Sprache zur Normalität geworden und gewisse stereotype, geschlechterspezifische Äußerungen und Zuordnungen finden kaum mehr statt. Im Gegenteil, Frauen werden stark dazu motiviert MINT-Fächer zu studieren und alle Karrieremöglichkeiten zu ergreifen.

Wenn Sie in die Zukunft blicken: Welche Projekte würden Sie noch gerne realisieren?

Ich würde gerne ein Frauennetzwerk aufbauen, dass Frauen der Montanuniversität mit Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachrichtungen weltweit vernetzt. Eine Zusammenarbeit von Frauen verschiedener wissenschaftlicher Bereiche und Nationalitäten, von Studentinnen bis zu Professorinnen, die geprägt ist durch eine Vielfalt an Persönlichkeiten, neuen Ideen und Kooperationsmöglichkeiten, finde ich sehr interessant.

Schlussstatement. Was ist Ihnen persönlich wichtig in dieser Frage?

Frauen sollen sich ihrer Stärken bewusst sein. Sie können alles erreichen.

Ich darf hier William Golding zitieren: „I think women are foolish to pretend they are equal to men, they are far superior and always have been.“ ;-)

 

Heute, am internationalen Frauentag, wurden auch die Preise für Montanistinnen vergeben.

Preisträgerin der Kategorie POSTDOC

Priv.-Doz. Dr.-Ing. Verena Maier-Kiener, Lehrstuhl für Metallkunde und metallische Werkstoffe

Preisträgerin der Kategorie PRAEDOC

Dipl.-Ing. Sabine Bodner, BSc., Lehrstuhl für Materialphysik

Preisträgerin der Kategorie Junior Scientist

Dipl.-Ing. Malina Jop, BSc., Lehrstuhl für Metallkunde und metallische Werkstoffe

 

Link zur Verleihung: https://www.unileoben.ac.at/wissenschaftspreis


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