Wie (Un-)Kraut seine heilende Wirkung entfaltet – oder einfach nur gut schmeckt

Es grünt so grün zur Frühlingszeit. Und trotzdem geben wir unser Geld für Vitaminpillen aus der Apotheke oder Salat aus dem Supermarkt aus, wenn doch Wiesenkräuter gratis zur Entnahme stehen. Ich habe euch einige leckere Heilkräuter, die ab sofort zu verwenden sind, in meinem neuen Blog aufgelistet. Wohl bekomm’s!

Ich bin am Land aufgewachsen. Darum ist der Frühling für mich eine ganz besondere Zeit. Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf und es riecht endlich wieder nach grüner Wiese und Blumen. Unweigerlich erinnere ich mich zurück an meine Kindheit, ans Sammeln aller möglichen Kräuter und Pflanzen für Fichtenwipfelsirup, Löwenzahnsalat und Brennnesselspinat. Natürlich war ich stets nur Helferlein und hatte wenig Wissen über das Gepflückte und Gesammelte. Mit der Zeit ärgert es mich aber immer mehr, wegen ein bisschen Halsweh oder Husten alle möglichen Medikamente verschrieben zu bekommen und Geld für Spinat oder Salat aus dem Supermarkt ausgeben zu müssen. Daher interessiert mich besonders, was die Frühlingswiesen alles hergeben. Die Ergebnisse meiner Recherche findet ihr hier.

Es folgt eine kurze Auflistung der bekannteren Wiesenkräuter, ihrer Nutzung und Heilkräfte. Natürlich könnte ich hier auch über Elsbeeren, Ehrenpreis und Beifuß schreiben, aber man sollte Wildkräuter wirklich nur dann essen, wenn man sie sicher erkennt. Für ihre Bestimmung gibt es viele gute Bücher, die man zu Rate ziehen kann. Das beste Beispiel für gefährliches Verwechseln bietet Bärlauch. Beinahe jeder hat schon einmal davon gegessen und doch wissen die meisten um die Verwechslungsgefahr zu Maiglöckchen und geflecktem Aronstab nicht. Das Sammeln sollte daher unbedingt Erfahrenen überlassen werden.

Löwenzahn: Besonders im Frühling eignen sich die Blätter des Löwenzahns hervorragend für Salate, Kartoffelgerichte oder Smoothies. Durch Einlegen in Wasser werden die später im Jahr bitter schmeckenden Blätter wieder milder. Die Blüten wirken dekorativ oder werden zur Löwenzahnhonigherstellung verwendet. Röstet man seine Wurzeln, erhält man sogar einen Kaffee-Ersatz. Löwenzahn wirkt Harntreibend und hilft bei Leber- und Verdauungsbeschwerden.

Gänseblümchen: Die Blätter, Knospen und Blüten werden in sämtlichen Kräuter- und Gemüsegerichten verwendet. Aber auch für Tees eignet sich die bekannte Pflanze hervorragend. Unter anderem ist das Gänseblümchen reich an Kalium, Magnesium und Vitamin C. In der Heilkunde wird es bei Katarrh, Hauterkrankungen und Leberleiden eingesetzt. Gegen Akne wird es auf die Haut aufgetragen.

Walderdbeere: Nicht nur die uns gut bekannten, süßen Früchte sind essbar. Die Blätter werden für Salate, Kräutersaucen und – wie auch die Blüten – zur Teezubereitung verwendet. Heilend wirken die Blätter der Erdbeere harntreibend, bei Durchfall und Entzündungen im Hals. Die Frucht selbst hat sogar noch weitreichendere Heilwirkungen, beispielsweise bei Leberleiden, Herzbeschwerden, Fieber und Verstopfung.

Roter Wiesenklee: Die Blätter und Triebe werden in Suppen und Salaten, sogar als Sauerkraut verarbeitet. Besonders dekorativ sind die Blüten auf besonderen Speisen. Der Rote Wiesenklee hilft bei Durchfall und Husten, aber auch bei weiblichen Wechseljahresbeschwerden und beugen hormonabhängigen Krebserkrankungen vor.

Großer Sauerampfer: Ich bin mir sicher, die meisten von uns haben schon einmal auf den Trieben herumgekaut und den säuerlichen Geschmack genossen. Seine Blätter werden als Salat oder Suppe zubereitet, die Triebspitzen gegart oder zu Kräutersaucen verarbeitet. Man sollte sie allerdings nicht mehrere Monate regelmäßig konsumieren, sie ist oxalsäurehaltig und kann zu Nierenschädigung führen. Wie in so vielen Bereichen: die Dosis macht das Gift. Der Große Sauerampfer beinhaltet unter anderem Eiweiß, Eisen und Vitamin C. Er wird als harntreibendes Mittel, zur Förderung des Immunsystems, zur Verdauungsförderung, aber auch bei Hautkrankheiten und Halsschmerzen eingesetzt.

Abschließend kann ich als absolute Sukkulenten-Liebhaberin die Hauswurz nicht außen vorlassen. Man findet sie zwar nicht auf Blumenwiesen, dafür aber häufig im eigenen Garten oder auf felsigem Untergrund. Sie wirkt krampflösend und wundheilend, das Auftragen der Blattsäfte wirkt bei Insektenstichen und Verbrennungen. Ein Tee wirkt gegen Durchfall.

Habe ich euer Interesse an den heimischen Wiesenkräutern geweckt? Im Internet und in Buchhandlungen gibt es jede Menge Lektüre zu diesem Thema. Wichtig ist allerdings, wie bereits erwähnt, sich immer ganz sicher zu sein, was man da pflückt und isst.


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