Wissenschaft ist weiblich!

Starke Universitäten brauchen starke Frauen! Wir stellen in den nächsten Monaten Wissenschaftlerinnen aus allen Forschungsgebieten vor und geben Einblick in ihre Arbeit. Dieses Mal stehen zwei Chemikerinnen im Vordergrund.

Worum geht es in meinem Forschungsgebiet?

Mein Kernfach ist die Analytische Chemie, im Besonderen die Element- und Isotopenanalytik. Meine Arbeitsgruppe forscht primär daran, nachhaltige analytische Methoden zu entwickeln, die insbesondere auf massenspektrometrischen Methoden beruhen: Diese werden auf spannende und relevante Fragestellungen in den Bereichen Gesundheit und Umwelt, Nachhaltigkeit, Circular-Economy, Tracing und Fingerprinting angewendet. So erforsche ich beispielsweise den Verbleib technologisch kritischer Elemente im urbanen Lebensraum von der Quelle bis hin zum urbanen Abfall, bestimme mittels Isotopenfingerabdruck die Herkunft von Wasser und Materialien oder markiere spezifische Elemente wie Blei mit natürlichen Isotopen, um deren Verbleib im menschlichen Körper nachzuweisen. Die Anwendung der analytischen Methoden dient dazu, natürliche und technologische Prozesse besser zu verstehen und Rohstoffe und Werkstoffe auf ihre chemische Zusammensetzung hin genauer zu untersuchen.

Was macht mir bei meiner Arbeit besonders Spaß?

Der Grund, weshalb ich in dieses Forschungsgebiet, in das vor einigen Jahren durch Zufall gestoßen bin, so liebgewonnen habe, ist die Vielseitigkeit der Fragen, die hier beforscht werden können. Die Analytik und das analytische Denken liegen mir und machen mir Spaß.

Meine Arbeit an der Universität erlaubt mir eine weitgehend freie Wahl der Forschungsthemen und den Austausch auf internationaler Ebene mit Kolleg*innen weltweit. Daneben schafft mir meine Arbeit hier aber nicht nur durch die Forschung, sondern auch maßgeblich durch die Lehre und den direkten Kontakt mit Studierenden, ein diverses, dynamisches und inklusives Environment, das inspiriert und mich zufrieden stimmt. Besonders Spaß macht mir entsprechend die proaktive und kreative Zusammenarbeit mit Menschen, die eine gemeinsame Sache, ein gemeinsames Projekt oder gemeinsame Werte voranbringen wollen, mit einem verbindenden, unwertenden Idealismus, der im universitären Umfeld häufig zu finden ist.

Wie bin ich zu einem technisch/naturwissenschaftlichen Studium gekommen?

Nach der Matura an einem neusprachlichen Gymnasium in Oberösterreich und auf Grund meines zu diesem Zeitpunkt schon recht offenen Interessensspektrums, lag die Wahl des Studiums nicht auf der Hand. Ich konnte mir zwischen Musikstudium, Sprachen und Naturwissenschaften sehr vieles sehr gut vorstellen, kam jedoch dann über meine Begeisterung für die Chemie in Kombination mit Technik auf das Studium der Lebensmittel- und Biotechnologie an der BOKU. Die BOKU wurde mir von Freunden und Familie, von denen einige dort studiert hatten, wohlgemerkt ausschließlich männliche Personen, immer wärmstens empfohlen. Der Studienort Wien wurde ebenfalls auf Grund meines familiären Hintergrunds gewählt. Dass das Studium zu einem Drittel aus technischen Fächer bestand, hat mich nicht eingeschüchtert, auch wenn ich durch meine schulische Ausbildung keinerlei Vorkenntnisse mitbrachte.

Was würde ich einem 14-jährigen Teenager heute raten?

Einem*r 14-Jährigen würde ich, ungeachtet von Herkunft, Geschlecht und Vorbildung raten, einen schulischen oder beruflichen Weg in eine Richtung einzuschlagen, der ihr*ihm Spaß macht, die ein gutes Bauchgefühl hinterlässt. Der Ausbildungsweg, ob nun Lehre, AHS, BHS, mit oder ohne Matura, Studium ist nicht unwesentlich, jedoch bin ich der Meinung, dass man sich mit jeder Option bzw. Wahl ein erfolgreiches und glückliches Berufsleben gestalten kann. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass einem nichts geschenkt wird, heute nicht mehr oder weniger als vor gut 20 Jahren, als ich diesem Alter war und diese Entscheidungen getroffen habe. Unter der Prämisse: „Man muss schon etwas dazu tun und leisten, um sich seinen Beruf, Job, Ausbildung zu verdienen bzw. seinen Platz im Leben zu finden – geschenkt wird einem nichts, aber mit Spaß an der Sache sind auch hoch gesteckte Ziele erreichbar!“

Daher gilt: Mache, was dir wirklich Spaß macht und sich gut anfühlt – und das mach’ g’scheit und hau’ dich rein, weil g’schenkt wird dir nichts!

Worum geht es in meinem Forschungsgebiet?

Entwicklung von neuen Funktionskeramiken für Hochtemperaturbrennstoffzellen und Hochtemperaturelektrolysezellen mit verbesserter Leistungsfähigkeit und Langzeitstabilität.

Was macht mir bei meiner Arbeit besonders Spaß?

Neue (manchmal unerwartete) wissenschaftliche Entdeckungen, ein Problem zu lösen, einen Sachverhalt so einfach zu erklären, dass Studierende ein Aha-Erlebnis haben.

Wie bin ich zu einem technisch/naturwissenschaftlichen Studium gekommen?

Interesse an den Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) hatte ich schon seit meiner Jugend. Nach der Matura habe ich mich für ein Chemiestudium an der TU Graz entschieden.

Was würde ich meinem 14-jährigen Ich raten?

Alles ist schwierig, bevor es leicht wird.


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