Um diesen Problemen vorbeugen zu können, wird der Entwicklung von Recyclingprozessen in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Hier wird die Industrie jedoch durch die Vielzahl an LIBs unterschiedlicher Kathodenmaterialien, sowie die sich ständig weiterentwickelnde Technologievielfalt, vor große Herausforderungen gestellt.
Der komplette Recyclingprozess setzt sich aufgrund des komplizierten Zusammenbaus und der chemischen Zusammensetzung der Kathodenmaterialien typischerweise aus zwei Prozessschritten zusammen, einem physikalischen und einem chemischen. Im Video erklärt Alexandra, dass die Batterien eventuell noch Restenergie gespeichert haben und deshalb Feuer oder Explosionen verursachen können. Aus diesem Grund werden die Batterien in den meisten Verfahren zuerst entladen, bevor sie in den eigentlichen Recyclingprozess eintreten.
Der physikalische Prozess beinhaltet unter anderem Vorbehandlungsschritte wie die Reinigung Demontage, Zerkleinerung, Siebung, magnetische Abtrennung und eine thermische Vorbehandlung. Dadurch wird das Abfallvolumen erheblich reduziert und man kann den Recyclingprozess mit dem Fokus auf die Rückgewinnung der Wertmetalle fortsetzen. Als nächstes folgt ein chemischer Prozessschritt, der grundsätzlich als ein pyrometallurgischer oder ein hydrometallurgischer Prozess klassifiziert werden kann.
Bis jetzt wurde bereits eine große Anzahl an Studien sowohl zu hydrometallurgischen als auch zu pyrometallurgischen Verfahren, inklusive Vorbehandlung, für das Recycling des Elektrodenmaterials aus LIBs durchgeführt. Laut neueren Berichten sollen pyrometallurgische Verfahren für Industrieanwendungen jedoch ein größeres Potential bezüglich der Nachhaltigkeit besitzen, da hydrometallurgische Verfahren mit dem Einsatz von umweltschädlichen Chemikalien verbunden sind. Weitere Gründe, weshalb die Forschung zu den pyrometallurgischen Rückgewinnungsverfahren intensiviert werden sollte, sind z. B. die einfachere Integration in bestehende Industrieprozesse und die wesentlich niedrigere Empfindlichkeit gegenüber fluktuierendem Inputmaterial.