17.000 km mit dem Rad – zur Arbeit

Gschwind mit dem Radl zur Uni oder Arbeit – das machen viele Studierende und Mitarbeiter*innen in Leoben. Henning Diepold, Mitarbeiter am Zentralen Informatik Dienst, hat das Radfahren zur Arbeit allerdings auf ein neues Level gehoben. Er pendelt – wenn es das Wetter erlaubt – fast täglich mit dem Fahrrad von Aflenz nach Leoben 41 Kilometer und das gleiche wieder zurück – und das bereits seit 2016. Wie viele Kilometer Henning in seinem Spitzenjahr sammeln konnte, wie er auch bei frostigem Wetter durchhält und was ihn dazu animiert, jeden Tag erneut auf seinen Drahtesel zu steigen, das erfährt ihr am Europäischen Tag des Fahrrads in unserem neuen Blog.

Mein Name ist Henning Diepold. Ich arbeite seit 2009 am Zentralen Informatikdienst der Montanuniversität Leoben und entwickle dort Datenbankapplikationen und betreue das Mailsystem für Bedienstete auf HCL Notes Domino.

Wie alles begann

2016 habe ich mir ein neues Moutainbike gekauft und wurde auf die Aktion „Radelt zur Arbeit“ aufmerksam. Zur Einweihung wollte ich ausprobieren, ob ich damit die Strecke Aflenz - Leoben - Aflenz als Pendelstrecke bewältigen kann. Nach einer ersten Testfahrt habe ich gemerkt, dass das ganz gut funktioniert – im ersten Jahr fuhr ich ca. 2.000 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit.

Meine Motivation war natürlich, im Ranking im vorderen Bereich zu liegen, die sportliche Aktivität und ein bisschen auch, etwas Außergewöhnliches zu machen. Im Laufe der Jahre steigerten sich die Distanzen und die Anzahl der Pendelfahrten pro Jahr bis 2019 auf ca. 4.400 km, wobei ich inzwischen auf ein neues Rennrad umgestiegen war.

2020 und 2021 kamen pandemiebedingt nicht so viele Pendelfahrten zusammen. 2022 begann ich für meine Verhältnisse bereits mit Ende März relativ früh mit der ersten Fahrt nach Leoben. Zu der Zeit war es noch ziemlich frostig, aber mit Mütze + Sturmhaube, zwei Lagen Sportshirts, warmer Winterradjacke, warmen Handschuhen ließ es sich aushalten. Den Windchill-Effekt darf man auf keinen Fall unterschätzen, vor allem, weil man mit dem Rennrad mit höherer Geschwindigkeit unterwegs ist. In der Übergangszeit ist es immer etwas umständlicher, da man sich morgens noch wärmer anziehen muss, abends beim Heimfahren die wärmeren Lagen aber nicht mehr braucht, und das Ganze dann im Rucksack wieder nach Hause transportieren muss.

Ob ich das Rad nehme, entscheide ich anhand des Wetterberichts. Wenn morgens nur die Straßen feucht sind, und keine großen Niederschlagsmengen vorhergesagt sind, montiere ich Schutzbleche. Trockene Bedingungen sind mir aber eindeutig lieber, denn es macht mir keinen Spaß, 1,5 Stunden durch den Regen zu radeln. Vor allem morgens wäre das unpraktisch, da die nassen Radsachen tagsüber kaum trocknen würden.

Die Frage nach dem "Warum"?

Da meine Kollegin Sabrina Kerschbaumer direkt auf dem Weg nach Leoben wohnt, hole ich sie oft ab und wir radeln gemeinsam gemütlich in die Arbeit und abends wieder zurück. Der Vorteil beim Pendeln mit dem Rad ist, dass man die sportliche Aktivität automatisch in den Alltag integriert.

Für mich ist die Zeit, die ich mit dem Rad länger brauche, keine verlorene, sondern gewonnene Zeit, da ich mich um mein Sportprogramm nicht mehr kümmern muss. Insofern ist der Zeitaufwand gegenüber dem herkömmlichen Pendeln kaum höher. Außerdem kann man auf bestimmten Abschnitten der Strecke, die etwas abgelegen von den Hautpverkehrsrouten sind, auch die Natur wahrnehmen. So begegnet man Eichhörnchen, Amseln, Rehen und hin und wieder auch Gämsen.

2022 habe ich bis jetzt ca. 1.460 Kilometer gesammelt und insgesamt bin ich bis jetzt im Rahmen der Aktion „Radelt zur Arbeit“ ca. 17.000 Kilometer geradelt.


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