Alles außergewöhnliche Hobbies: Women’s Rugby

Rugby soll nur was für starke Männer sein?! Nix da! Jasmin Heller spielt seit mehr als sieben Jahren leidenschaftlich Rugby im Akademischen Rugby Club Leoben, nun ist sie in ihrer dritten Amtsperiode als Präsidentin des Clubs tätig. Wie das Leben so oft spielt, kam sie völlig zufällig zu diesem außergewöhnlichen Sport, der sie auch im Studium und im täglichen Leben beflügelt.

Liebe Jasmin, du studierst Rohstoffingenieurwesen an der Montanuniversität Leoben. Wie bist du eigentlich an die Montanuni gekommen?
Nach meinem Abitur auf einem Allgemeinbildenden Gymnasium in Deutschland wollte ich Geowissenschaften studieren und bin dann durch Zufall an die Montanuniversität Leoben gekommen. Allerdings bin ich nicht bei den Geowissenschaften geblieben, sondern habe zum Rohstoffingenieurwesen gewechselt. Aktuell bin ich in meinem ersten Mastersemester des Studienganges Geomatics for Mineral Resource Management, das in Kooperation mit der TU Bergakademie Freiberg abgehalten wird.


Und was fasziniert dich besonders an der Studienrichtung Rohstoffingenieurwesen?
Mir gefällt am Rohstoffingenieurwesen, dass sie sämtliche Aspekte vom Abbau bis hin zur Planung der Aufbereitungsanlagen abdeckt. Allerdings kann ich jedem Studierenden des Rohstoffingenierwesens nur empfehlen, so viele Praktika wie möglich während des Studiums zu machen. Zum einen hilft die Fachpraxis bei den studienspezifischen Fächern, und zum anderen fällt die Entscheidung für einen der vielen möglichen Masterstudiengänge nach dem Rohstoff-Bachelor dann leichter.

Wie bist du zum Rugbysport gekommen? Und was macht diesen Sport so spannend für dich?
Auch das war ein Zufall. Zum Rugby bin ich eigentlich gekommen, da der USI Kletterkurs schon voll war. Klettern war ich seitdem nie, aber beim Rugby bin ich geblieben.
Mich fasziniert am Rugby, dass es ein Sport für jede und jeden ist. Es gibt für jeden Typ die richtige Position, egal welcher Körperbau oder welche Grundfitness vorhanden ist. Zudem ist Rugby ein körperlich fordernder Teamsport, der dich an die Grenzen bringt, aber dadurch auch das Team zusammenschweißt, da jedes Teammitglied dasselbe erlebt. Daher bin ich froh, Präsidentin eines Teams zu sein, das so toll zusammenhält und gemeinsam Höhen und Tiefen meistert.

Was kann man aus dem Sport fürs Studieren und auch das tägliche Leben mitnehmen?
Rugby ist ein Sport, der Durchsetzungsvermögen und Willensstärke fordert. Genau diese beiden Attribute lernt man auf dem Spielfeld. Daneben ist wie bei jedem Mannschaftssport das Agieren im Team, die Zusammenarbeit und gegenseitiger Respekt essentiell. Einzelkämpfer kommen beim Rugby nicht weit. All diese Eigenschaften lassen sich in das tägliche Leben integrieren und helfen vor allem Frauen, sich in einer männerdominierten Branche zu behaupten.

Wie schaut eure Mannschaft aus? Wie kann man und frau Teil des Leobener Teams werden?
Derzeit sind wir etwa 35 aktive Spielerinnen und Spieler, zusammengesetzt aus Leobener Studierenden. Unsere Trainings sind aktuell am Montag und am Mittwoch von 18.30 Uhr bis 20:00 Uhr am PSV-Platz Leoben (Obritzfeldweg 7). Damen und Herren trainieren bei uns gemeinsam. Über Änderungen der Trainingszeiten können sich Interessierte auch auf unseren Social-Media-Kanälen (Facebook und Instagram) informieren.
Das Leobener Damenteam setzt sich aus acht aktiven Spielerinnen von 19-35 zusammen. Bei Turnieren spielen wir zusammen mit den Damen des Rugby Club Graz in einer Spielgemeinschaft. Die Turniere sind Teil der österreichischen Bundesliga im 7s-Rugby, dabei wird um den Staatsmeistertitel gespielt. Im Sommer 2021 konnten wir den Vize-Staatsmeistertitel für uns beanspruchen.

Rugby scheint aufs Erste ein exotischer Sport in Österreich zu sein – wie sieht es daher in punkto Internationalität im Team und im Training aus?
Dadurch, dass Rugby aus dem Britischen kommt, sind die Trainings zumeist auf Englisch. Zudem ergeben viele Begriffe und Positionen ins Deutsche übersetzt wenig Sinn. Rugby ist eine internationale Gemeinschaft, nicht nur in Leoben. Egal auf welchem Teil der Erde man sich befindet, in einem Rugby Club findet man sofort neue Freunde. Natürlich sind bei uns deswegen oft Austauschstudierende im Training und gern gesehene Gäste.

Wie siehst du die Zukunft für den Rugby-Sport in Österreich?
Die Zukunft im Rugbysport ist hoffentlich sehr positiv. Dadurch, dass das 7s Rugby seit 2016 olympisch ist, bekamen noch mehr Leute die Chance den besten Sport der Welt anzuschauen. Auch nach der coronabedingten Sperre spüren wir im Verein nun wieder einen Aufwind und haben wieder einige neue Vereinsmitglieder im Team willkommen heißen dürfen.

Hast du auch Interesse, Rugby auszuprobieren? Dann schauf auf der Homepage des ARC Leoben vorbei und kontaktiere Jasmin persönlich oder besuche das nächste Heimspiel am Samstag, 14.05.2022!

 


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