Diversität geht uns alle etwas an
Diversity ist mehr als Vielfalt
Im Deutschen wird Diversity zunächst mit dem Begriff Vielfalt übersetzt. Niemand ist ausschließlich „Frau“, „muslimisch“, „alt“ oder „behindert“. Vielmehr sind wir alle gesund, leben mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, ordnen uns einem Geschlecht zu oder nicht, haben homo- oder heterosexuelle Partnerschaften, sind religiös oder nicht, haben Wurzeln in unterschiedlichen Ländern, pflegen unterschiedliche Weltanschauungen. Klingt doch eigentlich alles gut, oder?
Das Problem daran: Leider werden diese Vielfaltsdimensionen in unserer Gesellschaft nicht als gleichwertig angesehen. Meist sind es junge, männliche, heterosexuelle, gesunde Menschen ohne Migrationshintergrund mit christlich-westlicher Prägung, die Achtung und Respekt erfahren. Sie haben, statistisch gesehen, die größten Chancen auf gesellschaftliches Ansehen und berufliche Erfolge.
Diversity hat eine Kultur der Vielfalt als Ziel. So soll jeder einzelne Mensch in seiner individuellen Vielfalt wahrgenommen, respektiert, und wertgeschätzt werden. Und ganz wichtig: es sollen ihm gleiche Rechte gewährt werden. Fehlende Diversity begünstigt Rassismus.
Must-reads
Egal ob ihr euch folgende Bücher als Hörbuch oder klassisch in gedruckter Form einverleiben wollt, nur: Macht es!
- Gib mir mal die Hautfarbe – Olaolu Fajembola, Tebogo Nimindé-Dundadengar
- Born a Crime – Trevor Noah
- Gerenration Haram – Melisa Erkurt
- Let me be Christl Clear – Christl Clear
- Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten – Alice Hasters
- Exit Racism – Tupoka Ogette
Wenn ihr könnt: Unterstützt lokale Buchhändler.
Representation matters
Wusstet ihr, dass Netflix regelmäßig einen „Inculsion-Report“ veröffentlicht, in dem sie regelmäßig ihre Fortschritte bezüglich Inklusion und Diversität in der eigenen Unternehmenskultur darstellen?
Ein Blick in die Film- und Fernsehproduktion zeigt, dass die Branche ein offensichtliches Problem mit der Überrepräsentation von (hate to say it again) weißen Männern hat. Und das nicht nur vor der Kamera, sondern auch dahinter. Dies hat zur Folge, dass die Gesellschaft in ihrer Vielfältigkeit nicht widergespiegelt wird. Der Streamingdienst hat sich dieser Problematik angenommen und sich selbst einen Diversitätsauftrag erteilt.
Für alle Serienjunkies unter euch hier meine Serientipps:
- Orange is the new black
- For Life
- Sexeducation
- Atypical
- Heartstopper
Diese Serien haben eines gemeinsam, sie repräsentieren marginalisierte Gruppen. Und die Einschaltquoten zeigen, dass sich Diversität und Erfolg nicht ausschließen.
Die Instagram-Bubble
Man sagt, man ist die Summe der fünf Personen, mit denen man sich am häufigsten umgibt. Umgelegt auf den Konsum von Social Media, kann man also mehr oder weniger einen Mehrwert daraus ziehen, welchen Kanälen man folgt. Abgesehen davon, dass man up to date bleiben will, sehen will was Freunde gerade machen, kann man folgendes tun: Folgt Nachrichtenkanälen und Personen, die aus einem völlig anderen Blickwinkel, als es der eigene hergibt, über ihren Alltag berichten.
Ein Projekt möchte ich ganz besonders hervorheben: @die_chefredaktion. Bei der Chefredaktion recherchieren, filmen, schneiden und publizieren junge Journalist*innen. Melisa Erkurt, selbst Migrantin, hat Anfang 2021 die Plattform auf Instagram gegründet und steht für jungen und diversen Journalismus. Hintergrund des Projektes: Menschen mit Migrationsbiografie und junge Menschen schaffen es normalerweise nicht in die Chefredaktion, also hat sie kurzerhand ihre eigene gegründet.
Folgende Profile kann ich auch empfehlen
- Check your Privilege @ckyourprivilege
- No white Saviors @nowhitesaviors
- Christl Clear @iamchristlclear
- Jasmina Kuhnke @quattromilf
- Madeleine Darya Alizadeh @dariadaria
Abschließend gibt es nur noch eines zu sagen: Bleibt offen für Neues und nett zueinander.