MINT4School: Wenn auch Lehrer*innen die Schulbank drücken

Eine „strukturierte und nachhaltige Begeisterungsinitiative für Technologie“ – so der Langtitel – brachte das Projekt MINT4School in den vergangenen zwei Jahren. Das Ergebnis lässt sich auch optisch sehen.

Viele Zukunftstechnologien schaffen neue Möglichkeiten und werden z. B. bereits zur Herstellung von Produkten eingesetzt. Das Verständnis für diese Technologien sowie die Begeisterung für Technik und Naturwissenschaften im Allgemeinen zu fördern, war das Ziel des Projekts MINT4School, an dem sich die Montanuni von 2019 bis 2021 erfolgreich beteiligte. Im Fokus stand das Bemühen, eine stärkere Technologieaffinität bei derzeitigen und zukünftigen Lehrpersonen zu erreichen und diese Einstellung in möglichst viele Schulen des Kooperationsraumes zu tragen.

Schulungsblöcke für Lehrer*innen an der Montanuni

Um dies zu erreichen, wurden zu ausgewählten Zukunftstechnologien Schulungsblöcke für Lehrer*innen und Lehramts-Studierende abgehalten, in welchen die jeweilige Technologie, deren Einsatzbereiche, Einsatzgrenzen und aktuelle Anwendung erläutert und demonstriert wurde.
An der Montanuni fand dazu im November 2020 ein „MINT4School Umwelttag“ statt. In Zusammenarbeit mit der PH Steiermark wurden Lehrer*innen vor allem der Oberstufe zu den Technologiebereichen „Transformation des Energiesystems für den Klimaschutz“ und „Geologische CO2-Speicherung: Prozesse, Chancen und Risiken“ fortgebildet. Das Thema „Industrie 4.0-Ansätze in der Abfall- bzw. Sekundärrohstoffwirtschaft“ stand in einem weiteren Schulungsblock im April 2021 auf dem Programm.
Ergänzend dazu wurden so genannte MINT-Module für Schulklassen angeboten, in welchen Schüler*innen dieses Wissen unmittelbar und altersgerecht aufbereitet vermittelt bekamen.

Als nachhaltiges Projektergebnis wurden die vermittelten Technologiebereiche mit digitalen Methoden aufbereitet und stehen über den Projektzeitraum sowie über den Kooperationsraum hinaus als Wissenstransfer- und MINT-Instrument zur Verfügung. Vonseiten der Montanuni entstanden folgende Beiträge:

Video „Industrie 4.0-Ansätze in der Abfall- bzw. Sekundärrohstoffwirtschaft“

Dieser Film wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft erstellt. Dr. Renato Sarc, stellvertretender Leiter des Lehrstuhls, erläutert darin das Grundprinzip der Kreislaufwirtschaft und zeigt auf, wohin sich die Abfallwirtschaft in den nächsten Jahren entwickeln wird. Von großer Bedeutung sind dabei datenbasierte vernetzte Recycling- und Verwertungsprozesse, die künftig vollautomatisiert ablaufen sollen.

Video „Geologische CO2-Speicherung: Prozesse, Chancen und Risiken“

Der Lehrstuhl für Reservoir Engineering wirkte maßgeblich an der Entstehung dieses Films mit. Univ.-Prof. Dr. Holger Ott stellt darin den Technologiebereich der geologischen CO2-Sequestration zur Reduktion von Treibhausgasemissionen vor. Neben der zugrundeliegenden Energie-, Emissions- und Klimaproblematik wird die sogenannte CCS (carbon capture and storage)-Prozesskette erklärt. Bei diesem Verfahren geht es vereinfacht gesagt darum, CO2 wieder untertage zu lagern. Mögliche Methoden der Umsetzung, auch in Kombination mit Bioenergie, werden ebenso thematisiert wie Fragen der Sicherheit, der entstehenden Kosten und klimapolitische Aspekte.

Video „Transformation des Energiesystems für den Klimaschutz“

Der dritte Film wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Energieverbundtechnik gedreht. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Thomas Kienberger beschäftigt sich der Lehrstuhl schwerpunktmäßig mit Fragestellungen, die darauf abzielen, mithilfe von interdisziplinären, systemischen Ansätzen die Energieeffizienz von öffentlichen Energiesystemen und Gesamtsystemen entlang der Wertschöpfungskette der produzierenden Industrie zu optimieren. Im Video werden Wege zur Dekarbonisierung ebenso thematisiert wie zu erwartende Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von erneuerbarer Energie und gesellschaftliche Aspekte der Energiewende.

Das WTZ Süd-Kooperationsvorhaben MINT4School

Die Montanuniversität war von 2014 bis 2018 Partnerin des regionalen Wissenstransferzentrums Süd (WTZ-Süd), welches über das aws WTZ-Modul 1a: „Regionale Wissenstransferzentren“ durch Bundesmittel gefördert wurde. Mit 1.7.2019 entstand das erweiterte WTZ-Süd (Finanzierungsprogramm für überregionale Kooperationsvorhaben von Universitäten & Fachhochschulen) mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Wissens- und Technologietransfers aus Mitteln der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung (Österreich-Fonds). Bis Ende 2021 wirkte die Montanuniversität in den Kooperationsvorhaben „Transferimpulse“, „Verwertungswege 2.0“, „MINT4School“ und „Connecting.Ideas4Research“ mit.

Am Projekt MINT4School waren neben der Montanuni auch die Fachhochschulen Campus 02 Graz, FH Joanneum und FH Kärnten eingebunden. Wertvolle Unterstützung leistete zudem die PH Steiermark.

Sämtliche digital aufbereitete Unterrichtsmaterialien des Projekts sind unter natech.phst.at/index.php zu finden.


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