Zum Teufel mit den Gojis – Warum vegan nicht teuer sein muss

Auf tierische Produkte verzichten und nachhaltig leben: Das ist nicht nur eine Trenderscheinung, sondern eine Lebenseinstellung. Aber immer vegan zu kochen, ist auf Dauer doch viel zu zeitaufwändig und teuer! Oder?

Egal welche Ernährungsform man für sich selbst wählt – und bitte nicht falsch verstehen, wir möchten hier nicht über die „einzig wahre Art“ predigen - in jeder gibt es Food-Trends und Spezialitäten, die den Geldbeutel ganz schön belasten können. So natürlich auch bei einer veganen Ernährung. Dies begründet sich vor allem sehr in der Verwendung von aktuellen, angesagten Superfoods und dem Gebrauch von sogenannten Ersatzprodukten. Letztere sollen stellvertretende für ein tierisches Produkt zum Einsatz kommen, sind meist stark verarbeitet und zudem teurer als die meisten Originale.

Einfach umdenken

Statt tierische Komponenten in Gerichten „krampfhaft“ ersetzen zu wollen, hilft es schon, sich Gerichte einfach pflanzlich zu denken. Um Missverständnisse auszuschließen: Es reicht nicht, sich den Sauerrahm oder den Käse zum Überbacken einfach wegzudenken und dann verschwindet er von selbst. Nein, wir meinen damit, dass es auch in der klassischeren Küche Gerichte gibt, die quasi schon fast zufällig vegan sind und ganz easy ohne den Einsatz von Ersatzprodukten in einer veganen Form zubereitet werden können. Keine Idee? Hier ein paar Beispiele, die uns da spontan einfallen: Mit einer Melanzani-Paprika-Tomaten-Mischung gefüllte Zucchini. Oder Chili Sin Carne. Oder mit Baba Ganoush (ohne Griechischem Joghurt natürlich, dafür mit Sesammus), Kidneybohnen und Salat gefüllte Wraps.

Ganz ohne Schnick-Schnack dafür mit viel Liebe

Wer sich teilweise oder komplett vegan ernähren möchte, aber keinen Bock auf überteuerte Zutaten hat, sollte zuerst mal Convenience-Produkte meiden. Auch für das abgepackte Soja-Schnitzel im Supermarktregal gibt es DIY Alternativen, mit denen man richtig Geld sparen kann. Als nächstes hilft es auch enorm, ganz exotische Lebensmittel zu meiden. Warum also Gojibeeren und Chiasamen ins Porridge – oder für die älteren Leser*innen unter euch: Haferbrei – mischen, wenn es regionale Alternativen gibt, die halt einfach den „Nachteil“ haben, dass sie halt gerade nicht fancy sind und von Influencer*innen angepriesen werden? Statt Gojibeeren eignen sich zum Beispiel Schwarze Johannisbeeren. Der Vitamin C-Gehalt bei der heimischen Variante sogar höher! Und Chiasamen kann man super durch Leinsamen ersetzen. Für jedes Superfood gibt es eine heimische Alternative. Oder hast du schon mal versucht, mit Gewürzen zu experimentieren? Dieselben einfachen Grundzutaten bei Eintöpfen bekommen einen komplett anderen Drive, wenn man da einfach andere (exotischere) Gewürze hinzugibt. Und schon schmeckt der Linseneintopf nicht mehr klassisch, sondern nach einer indischen Geschmacksexplosion im Mund oder man sieht den Marokkanischen Gewürzmarkt beim Probieren fast schon vor dem inneren Auge.

Wie ein Eichhörnchen

Wir möchten euch nun nicht zum Hamstern anstiften. Es gilt immer noch der Grundsatz, nur das einzukaufen, was auch tatsächlich verarbeitet wird. Aber, Eichhörnchen sind wahre Vorbereitungskünstler und ernähren sich von dem, was die Region hergibt. Eine Eigenschaft, von der man sich schon etwas abschauen kann. Es schont den Geldbeutel nämlich sehr, wenn man auf regionale und saisonale Ware achtet. Im besten Fall kauft man gleich direkt beim Bauern oder Produzenten. Es hilft auch, wenn man gleich größere Mengen zubereitet und diese dann portionsweise einfriert, einkocht oder sonst wie haltbar macht. Das hat natürlich auch den Vorteil, dass man schnell etwas bei der Hand hat, wenn mal die Zeit zum Kochen fehlt.

Apropos schnell bei der Hand haben: In unserer Mensa steht seit Kurzem täglich ein veganes Gericht auf dem Speiseplan! Und falls ihr nicht hingehen könnt, hat uns unser Chefkoch Peter das Rezept für ein schnelles veganes Gericht mit saisonalem Gemüse verraten.

Veganes Kürbis-Kartoffelgemüse mit Fisolen Asia Style

Zutaten für 2 Portionen:
300g Kürbis

300g Kartoffeln

400g Fisolen

1 Zwiebel

5 - 7 Zehen Knoblauch

0,125l Öl

0,1l (Sweet) Chili Sauce

0,1l Soja Sauce

0,05l Orangensaft

Salz, Pfeffer

Kartoffeln und Kürbis in grobe Stücke schneiden, salzen, pfeffern und separat kurz in der Pfanne mit etwas Öl anbraten bis sich das Öl schön über die ganze Oberfläche der Stücke verteilt hat. Danach für etwa 30 Minuten - bis die Stücke gebräunt und knusprig sind - ins 200° heiße Backrohr geben (Ober- & Unterhitze).

Fisolen in Salzwasser bissfest kochen. Die würfelig geschnittene Zwiebel in der Pfanne gut bräunen, den geschnittenen Knoblauch und die gekochten Fisolen dazu und mit einen Schuss Orangensaft ablöschen. Danach die (Sweet) Chili Sauce und Sojasauce

hinzufügen, kurz aufkochen lassen und danach gleich anrichten.

Wer mag, kann noch etwas gehackten Koriander, Petersilie oder Schnittlauch drüberstreuen.

Bon appetit!


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