Nach seinem Bachelorstudium in Petroleum Engineering entschied sich Solomon dazu, gleich mit zwei Masterstudien an der Montanuniversität weiterzumachen: Petroleum Engineering und Industrial Management and Business Administration (IMBA). Nach seinem Studienabschluss im März 2017 arbeitet er als Lagerstätteningenieur (Reservoir Engineer) bei der OMV. Dabei geht es darum, Felder, die bereits entdeckt wurden und aus denen bereits Erdöl und/oder Erdgas gefördert wurde, erneut zu evaluieren, um festzustellen, ob es noch mehr ökonomisch produzierbare Reserven gibt.
Außergewöhnliche Alumni: Solomon Ofori
Kannst Du uns mehr über Deine Arbeit im Bereich Field Redevelopment erzählen?
Field Redevelopment ist ein wesentlicher Bestandteil der Öl- und Gasindustrie, da die Anzahl an großen neuen Funden immer seltener wird. In diesem Bereich des Field Redevelopment befasse ich mich hauptsächlich mit bereits bestehenden Feldern. Dabei kommen neue Wege und Methoden für die Aufrechterhaltung der Produktion zum Einsatz, um unseren Energiebedarf zu decken. Der Großteil meiner Arbeit umfasst multidisziplinäre Lagerstättenstudien, das Screening von Feldern für Infill-Bohrungen, die Bewertung und Evaluierung von bereits produzierenden Sonden und deren weiteres Potenzial, z. B. aus noch nicht geförderten Lagerstättenschichten. Was diese Arbeit so interessant macht, sind nicht nur die technischen Aspekte, vom Subsurface bis zur Surface, sondern auch die Bewertung der wirtschaftlichen Aspekte, folglich Umwandlung von Produktionsvolumen in monetäre Erträge.
In diesem Bereich finde ich viel Spaß daran, an der Varietät von unterschiedlichen Feldern innerhalb des OMV Energy Sektors Exploration & Production, arbeiten zu können, wie an Projekten in Gänserndorf bei Niederösterreich, an internationalen Assets wie in Tunesien, Rumänien und derzeit auch in Neuseeland.
Wie kam damals Deine Entscheidung zustande, in Leoben zu studieren?
Mit einem Hintergrund aus dem Maschinenbau von der HTL Paul-Hahn in Linz dachte ich zunächst an ein Mathematik-, Chemie- oder Medizinstudium. Aufgrund der Ausbildung im Maschinenbau konnte ich mir tiefgehende Erkenntnisse im Maschinenbau aneignen und entschied, dass fünf Jahre im Maschinenbau genug sind . Die Montanuniversität Leoben lernte ich in der HTL an einem Firmenpräsentationstag kennen, wo sich Firmen und Universitäten vorstellten. Mein Interesse, an einer der oben genannten Studienrichtungen zu studieren, blieb zwar bestehen, aber mich beeindruckten die Möglichkeiten, die den Absolventen der MUL geboten wurden. Somit war die Entscheidung gefallen! Bei der Durchsicht der verschiedenen Studienrichtungen, die die MUL anbot, konnte ich mich am meisten mit Petroleum Engineering identifizieren, da auch das Arbeiten im Energiesektor mein Interesse weckte.
Die Montanuni ebnet Wege für internationale Karrieren: Momentan bist Du beim OMV-Standort in Neuseeland. Was gefällt Dir am besten daran, in Neuseeland zu arbeiten?
Eine der Stärken der MUL ist, Studenten mit international tätigen Unternehmen wie der OMV zu vernetzen. Neuseeland ist vermutlich eines der am weitesten entfernten Länder vom Europa, allerdings bat sich für mich eine große Gelegenheit, um von meiner bisherigen Arbeit der letzten fünfeinhalb Jahre Onshore, nun auch Offshore arbeiten zu können.
Natürlich muss eine große Bereitschaft ins Ausland gehen zu wollen gegeben sein, sowie die Offenheit in einem neuen Umfeld und Kultur zu arbeiten. Die Dimension, das „Operatingmodel“ und der Problemlösungsansatz sind diese Erfahrung wert, was mir sehr gut gefällt. Zusätzlich geht es auch mit einer steileren Lernkurve einher.
Außerdem ist Neuseeland ein wunderschönes Land mit herrlichen Landschaften - Berge, Regenwald und Strände - und damit ein Paradies für Menschen, die gerne wandern und surfen. Ich wandere gerne um den Mount Taranaki, den man an den meisten Tagen vom Büro aus sehen kann, und laufe auch gerne am Strand entlang. Es ist ein Privileg, an einem solchen Ort zu arbeiten! Das Bürogebäude hat buchstäblich einen Blick auf das Meer sowie auf den Berg Mount Taranaki. Erstaunlich!