Außergewöhnliche Alumni: Peter Pulm

Peter Pulm ist Senior Principal bei Google in New York City, wo er sich mit AI-Lösungen für die Digitale Transformation von Unternehmen beschäftigt. In unserem neuen Beitrag erzählt euch der ehemalige ÖH-Vorsitzende was er in Amerika nicht nur an seiner Heimat schätzen gelernt hat, sondern vor allem an seiner Ausbildung in Leoben.

Lieber Peter, wie hat sich dein Job bei Google in New York ergeben?

Ich habe nach meiner Dissertation am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik als Consultant bei McKinsey angefangen und mich dort auf die Digitale Transformation von Unternehmen spezialisiert. Vieler meiner Klienten waren an der US-Ostküste und irgendwann im Jahr 2018 hat mich McKinsey dann gefragt, ob ich statt andauernd um die halbe Welt zu fliegen, nicht einfach nach New York City ziehen möchte, was ich dann schlussendlich getan habe. Letztes Jahr ist dann Google an mich herangetreten und hat mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ausschlagen konnte. 

Was hat dich an Google gereizt?

Ich war sehr gerne bei McKinsey, habe dort viel gelernt und an unglaublich interessanten Themen arbeiten können. Was mich letztendlich zu dem Wechsel bewogen hat, ist Googles Technologieführerschaft im Bereich Künstliche Intelligenz. Die Möglichkeit, dieses innovative Feld mitzuprägen, war für mich spannend genug, um den Sprung zu machen.

New York Skyline oder der Hausberg von Leoben, die Mugel?

Als Österreicher habe ich zum Glück den Luxus beides genießen zu können. Ich lebe gerne in Manhattan, aber ich komme normalerweise vier bis fünf Mal im Jahr nach Österreich. Bei meinem letzten Leoben-Besuch bin ich übrigens direkt nach meiner Ankunft rauf auf die Mugel gelaufen.

Welche Fähigkeiten hat dir die Montanuniversität mitgegeben, die dir jetzt im Berufsleben zugutekommen?

Auch wenn man es während des Studiums wahrscheinlich nicht hören will und sich fragt, warum man das Zeug lernen muss, aber ich habe im Berufsleben sehr von der guten naturwissenschaftlichen Grundausbildung im Studium profitiert. Diese ermöglicht einem, sich schnell in so ziemlich jedes ingenieurwissenschaftliche (oder betriebswirtschaftliche) Thema einzuarbeiten – eine wichtige Fähigkeit in der Privatwirtschaft, wo man alle paar Jahre die Rolle und oft auch das Themenfeld wechselt. Darüber hinaus glaube ich, dass man durch die familiäre Atmosphäre an der Universität und die vielen Freundschaften, die man dort macht, sehr gut lernt mit Menschen umzugehen und das ist wahrscheinlich die wichtigste Skill von allen. Ich hoffe, dass dies in Zeiten von e-Learning und remote work nicht verloren geht. 

Verbinden Amerikaner*innen Österreich am ehesten mit „Sound of Music“, Red Bull, Schwarzenegger, oder doch Kängurus?

Haha, das ist eine gute Frage und es kommt ein wenig darauf an, wo in den USA. Wenn man ein wenig aus New York rauskommt, dann hört man schon öfter über die Kängurus in Austria und ich erzähle dann gerne, dass es darüber sogar T-Shirts gibt ("There are no kangaroos in Austria"). Ich glaube, was die Amerikaner*innen generell mit Österreich verbinden, ist klassische Musik, Oper, Ski fahren und die Schönheit unserer Städte und alpinen Landschaften. An unserem Image als Technologie- und Industriestandort müssen wir leider noch arbeiten. Am Horizont von Investor*innen scheinen wir leider nicht auf.

Wie verbringst du deine Freizeit in New York?

An Unterhaltungsmöglichkeiten mangelt es uns hier ja zum Glück nicht – es gibt wahrscheinlich mehr Bars und Restaurants als man jemals besuchen kann. Als Ausgleich macht man dann viel Sport –  ich spiele regelmäßig Volleyball, Tennis und habe diesen Sommer mit Pickleball angefangen –  einem Mix zwischen Tennis, Ping Pong und Federball, der hier in den USA gerade sehr populär wird.


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