Keine Lifte? Kein Problem!

Auch wenn uns der aktuelle Lockdown auf vieles verzichten lässt, heißt das nicht, dass man nicht die Berge und den Schnee genießen kann! Heute zeige ich euch, was man – ob Corona oder nicht – im Leobener Bergland Schönes unternehmen kann.

Die Skipisten sind teilweise immer noch geschlossen und es kommt noch schlimmer… – die Hütten auch! Was also tun abseits vom typischen Skizirkus?? Der Bezirk Leoben rund um unsere Alma Mater bietet in Sachen Outdoor-Aktivitäten auch im Winter richtig viel!
Abgesehen vom sehr netten Präbichl kann man auch an anderen schönen Orten in der Obersteiermark viel Spaß auf zwei Brettern haben und daher möchte ich euch von einer netten Skitour erzählen, die ich unlängst in der Nähe von Leoben unternommen habe.

Anreise

Mein Ziel war diesmal der Lärchkogel. Mit dem Auto ab Leoben in nur 15 Fahrminuten erreicht ihr die Gemeinde Sankt Stefan ob Leoben. Von dort aus gelangt ihr nach knapp 15 weiteren Minuten nach Lobming. Wenn man der Beschilderung Rodelbahn/Weitental folgt, kann man bis zum Parkplatz Zechnerboden fahren, wo man auch gebührenfrei parken kann.

Kleiner Tipp an alle Unerfahrenen: Allrad und Schneeketten sind jedenfalls empfehlenswert! Da ich selber eher noch zur Kategorie „Unerfahren“ zähle und weder Allrad noch Schneeketten im Gepäck hatte, hat die Tour für uns schon bereits knapp eine Gehstunde vor dem Parkplatz Zechnerboden begonnen.

Sicherheit geht vor

Warum „uns“? Ich war in der Gruppe unterwegs, denn selbst wenn unser Ausflugsziel, der Lärchkogel, grundsätzlich ein „harmloses“ Ziel ist, empfiehlt es sich, zur Sicherheit immer jedenfalls zu zweit zu gehen. Zur Sicherheit trägt aber auch die Ausrüstung bei, die bei Skitourengeher u. a. auch aus einem Lawinenrucksack, einer Schaufel, einer Lawinensonde sowie einem sogenannten LVS-Gerät (Lawinenverschüttetensuchgerät) bestehen sollte. So ist man auch im Falle eines Falles vorbereitet und hat den notwendigen Schutz für den hochalpinen Wintersport – wozu der Lärchkogel, der nicht einmal 1.900 Höhenmeter misst, aber in Wirklichkeit nicht zählt.
Das Universitätssportinstitut - kurz USI - bietet im Wintersemester für Studierende auch Schitourenkurse für Einsteiger an. Die Teilnehmer*innen lernen dabei u. a. über die richtige Ausrüstungswahl, selbstständige Tourenplanung mit Lawinenlagebericht und Karte, Verhalten im Gelände und selbstverständlich auch über die Kameradenrettung. Tipps gibt auch der Alpinsport-Experte des USI, Marcellus Schreilechner, in unserem Podcast.

Auf und Ab

Trotz mittelmäßiger Wetterbedingungen und Sichtbedingungen und der zusätzlichen Gehstunde aufgrund von Anfahrtsschwierigkeiten haben wir es schließlich nach insgesamt 3,5 Stunden über die Forststraße, die Alm und den Sattel bis zum Gipfel geschafft. Wo uns neben einem kleinen, selbst mitgebrachten Gösser nur ein eisiger Wind erwartete. Am Gipfelkreuz gibt es ein winziges (!) Schutzhäuschen, in dem wir uns – natürlich unter der Einhaltung der Abstandsregeln (Babyelefant und so…) – kurz ausgerastet haben.

Gipfelsieger

Nach dem Anstieg kommt ja erst der beste Teil: die Abfahrt durch Tiefschnee und Wald. Das heißt: Felle runter, Skischuhe auf „Drive“ und los geht’s. Schade nur, dass die Abfahrt den kürzesten Teil des gesamten Vergnügens darstellt! Da lernt man die Pistenkilometer, die einen ein herkömmlicher Skilift transportiert, erst richtig zu schätzen!

Abschluss

Wieder heil beim Auto angekommen kann ich zusammenfassend sagen, dass der Lärchkogel eine perfekte Tour für Anfänger*innen ist bzw. sich als Saisonstart für fortgeschrittene Skitourengeher*innen eignet. Durch die Nähe zu Leoben auf jeden Fall für alle Wintersportbegeisterten (mit Auto und Ausrüstung), die mal abseits vom üblichen Trubel der Pisten unterwegs sein möchten, eine gute Empfehlung. Nur falls ihr die Wahl habt, sucht euch einen schöneren Tag aus als ich und bringt Schneeketten mit. ;-)


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