Neujahrsvorsätze, nicht Neu-Januarsvorsätze!

Das neue Jahr ist gekommen und damit auch wieder eine Menge guter Vorsätze. Laut statista.com (für das Jahr 2021) wollen die Österreicher*innen vor allem mehr Bewegung und Sport machen (44 Prozent), bewusster leben und dabei mehr auf sich selbst schauen (40 Prozent), mehr Zeit für die Familie und Freunde aufwenden (33 Prozent), sich gesünder ernähren (29 Prozent) oder auch abnehmen (23 Prozent).

Bewusster zu leben und mehr Zeit für Familie und Freunde aufzuwenden leuchtet mir nach bald zwei Jahren der Kontaktbeschränkungen stark ein, aber man erkennt schnell, dass die absolute Mehrheit vor allem Sport, Bewegung und Gesundheit Jahr für Jahr wieder als Neujahrsvorsatz Nummer 1 priorisiert. Deswegen wollte ich euch mit einem zweiwöchigen Lockdown-Selbst-Experiment (während LD #4 im November/Dezember 2021) motivieren, damit eure Neujahrsvorsätze nicht so wie bei rund 70 Prozent der Österreicher*innen bereits Anfang Februar schon wieder „Schnee von gestern“ sind (laut „Standard“ im Jahr 20202).

Da der November/Dezember 2021 turbulent war und es insgesamt wenige Konstanten im Leben der Österreicher*innen gab (z. B. neben der neuen Covid-19-Mutation Omikron auch regelmäßig neue Regierungsmitglieder), konnte leider auch ich meinen ursprünglichen Plan und journalistischen Auftrag, mich 14 Tage lange zuhause sportlich zu betätigen, krankheitsbedingt nicht umsetzen. Nach ein paar Tagen intensivem Sport (für meine Leser*innen) und anschließender Bettruhe waren die Gyms mit 12. Dezember ja auch schon wieder offen.

Unser USI-Fitnessraum

Leider blieb der von mir hochgeschätzte USI-Fitraum trotz Ende des Lockdowns zu. Für alle, die das Angebot noch nicht kennen: Neben der Mensa findet ihr einen Stiegen-Abgang, der euch in einen unterirdischen Fitness-Raum führt, in dem es angefangen von Laufband und Ergometern über Geräte bis hin zum Squat-Rack alles gibt, was das Sportler*innen-Herz begehrt. Für den Fitraum, den ihr nur mit einer speziellen Chipkarte betreten könnt, müsst ihr euch zu Beginn des Semesters über die Website des USIs anmelden (schnell sein!), wo ihr nach einer kurzen Einschulung und einer Kaution für die Karte gleich mit dem Training starten könnt. Seitdem ich den Raum nutze, wird außerdem zusätzlich das App „Count Me In“ verwendet, damit nur maximal acht Personen gleichzeitig das zugegebenermaßen nicht riesengroße „Uni-Fitnesscenter“ verwenden. Außerdem ist seit Beginn des Wintersemesters 2021/22 der Zutritt generell nur mit der 2G-Regel möglich, somit sollte einem sicheren Training nichts im Wege stehen. Genau deshalb fand ich es persönlich besonders schade, dass dieser nicht wieder mit den gelockerten Regeln der Regierung aufsperren konnte, aber immerhin konnte ich somit meinen Fokus wieder auf das Heimtraining legen, um euch davon zu berichten.

Ich will euch nicht mit Übungen ohne Geräte langweilen, die ihr schon zuhauf auf YouTube, Instagram und Co. gesehen habt. Daher möchte ich euch meine 3 Lieblingstrainingsgeräte (inklusive jeweils einer Übung) für zuhause vorstellen, die einerseits nur wenig Platz benötigen und andererseits auch zu studentenfreundlichen Preisen zu haben sind.

Schlingentrainer

Da wäre zuallererst der Allrounder unter den Sportgeräten, der Schlingentrainer.
Der Name klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber für alle, die dieses „Gerät“ noch nicht kennen: Der Schlingentrainer hat es in sich. Universal einsetzbar kann dieser dabei zwischen Türrahmen und geschlossene Tür geklemmt werden und dann kann das Home-Workout auch schon losgehen. Vorsicht: Lebt ihr in einer WG, so stellt sicher, dass die Tür, in der das Sportgerät eingeklemmt wird, auch während der gesamten Dauer eures Sets zubleibt, sonst kann das im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön ins Auge gehen.

Pro-Tipp: Der Zug sollte dabei immer gegen den Türrahmen wirken und nicht die geschlossene Tür „aufziehen“, weil ihr sonst langfristig die Scharniere eurer Tür und damit auch die Tür beschädigt (glaubt mir, ich weiß leider, wovon ich rede!). Das Modell, das ich hier verwende, ist von der Firma TRX, allerdings gibt es davon sehr viele Nachahmer, die mindestens genau das Gleiche können. Klein verpackt kann der Schlingentrainer somit sowohl über die Semesterferien mit nachhause genommen werden, aber auch outdoor an allen möglichen Stangen oder Geländern befestigt werden.

Die folgende Übung ist ein Klassiker, den ihr in jedem Handbuch zu diesem Sportgerät, aber auch auf YouTube finden werdet, aber daher darf sie auch hier nicht fehlen: Liegestütz mit den Füßen in den Schlaufen. Meiner Meinung nach anspruchsvoller als herkömmliche Liegestütze und die ganz Fleißigen unter uns können hier zwischen jedem Liegestütz noch einen Crunch einbauen, um neben der Brust und den Armen zusätzlich auch noch ein Bauchtraining mitzumachen. Diese erweiterte Übung ist allerdings eher für Fortgeschrittene zu empfehlen. Darüber hinaus gibt es massig Übungen auch für den Rücken, die Schultern oder diverse Squat-Variationen. Hier wird man besonders gut auf YouTube unter dem Stichwort „TRX“ fündig. Kostenpunkt für Schlingentrainer: ab 30 Euro.

Springschnur

Das nächste „Gerät“ könnte simpler gar nicht sein: die gute alte Springschnur.
Ideal zum Aufwärmen, zum Kalorien-Verbrennen und somit ein echter „Fat-Bruner“ nach den Feiertagen ist das Springseil, das so gut wie nichts kostet und zudem kaum Platz zum Verstauen benötigt. Vor allem, als ich für ein Jahr den USI-Kurs „Muay Thai“ bei Günter Plank im KSF Leoben besucht habe, bin ich auf den Geschmack dieses simplen, aber gleichzeitig herausfordernden Sportgeräts gekommen.

Wenn ihr denkt, Springschnur springen ist was für Schulkinder und langweilig, dann besorgt euch so wie ich ein „Speed Rope“ und probiert die verschiedenen Bewegungsabläufe, die ihr zuhauf im Internet finden könnt. Ich bin aktuell noch dabei, den Kreuzdurchschlag zu perfektionieren. Zugegebenermaßen, eure Nachbarn werden euch dafür nicht gerade lieben, wenn ihr zuhause plötzlich zum Springseil hüpfen anfängt, aber die Kunst dabei ist es ja auch, sanft zu landen und dabei sowohl gelenksschonend als auch schonend den Ohren eurer Nachbarn gegenüber zu sein. An dieser Stelle möchte ich auch direkt allen von dieser schönen Beschäftigung abraten, die bereits Probleme im Knie oder Sprunggelenk haben. Für euch ist dann das nächste Gerät wieder interessanter.
Kostenpunkt für ein „Speed Rope“: ab 10 Euro.

Wackelbrett

Das dritte und letzte Sportgerät ist hier das erste, das der Bezeichnung Gerät überhaupt gerecht wird, und zwar ein MFT Balance-Board. Ebenfalls weniger für den Muskelaufbau gedacht, kann man mit den Boards dieses Herstellers zahlreiche höchst herausfordernde Balance-Übungen durchführen. Es lassen sich bei den meisten dieser Boards mehrere Freiheitsgrade einstellen und somit lässt sich die Komplexität des Trainings durchaus auch variieren. Manchmal stelle ich mich auch bei Online-Vorlesungen gerne auf das Board, um ein wenig meinen Rücken vom Sitzen zu entlasten, wobei ich mit Mitte Dezember ohnehin auf einen Gymnastikball umgestiegen bin. Die beste Übung meiner Meinung nach sind hierbei Squats. Mit einer zunehmenden Steigerung des Freiheitsgrades ist es vor allem bei den ersten paar Malen, wenn man am Board steht, eine echte Herausforderung überhaupt einmal darauf stehen zu bleiben. Der Spaß dabei ist, dass man richtig schnell merkt, wie man sich dabei verbessert, außerdem wird der Core bei jeder Einheit zwangsläufig mitgestärkt.
Kostenpunkt für Wackelbretter („Balance Boards“): ab 20 Euro.

Mit diesen praktischen, günstigen und auch lustigen Geräten macht das Training (zumindest mir persönlich) viel mehr Spaß als ganz ohne Geräte. Und wenn euch diese „Investition“ motiviert hält, ist das Jahr bereits ein erfolgreiches! Notfalls könnt ihr die Dinger zu Weihnachten 2022 wieder weiterverschenken, also hebt die Schachteln gut auf! Spaß beiseite, ich wünsche euch ein frohes und gesundes neues Jahr. Bleibt am Ball, denn mentale und körperliche Fitness gehen Hand in Hand!


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