Kraftakt trifft Aussicht: Klettersteige zum Verlieben

Der Sommer ist der beste Zeitpunkt für einen (ersten) Klettersteig. Unsere Bloggerin Valerie verrät ihre Lieblingsklettersteige und gibt euch ein paar Tipps für den Anfang mit.

Aller Anfang ist (nicht) schwer!

Du wolltest schon immer die herrliche Aussicht einer Bergtour mit einer sportlichen Herausforderung verbinden? Du liebst Nervenkitzel und siehst gerne weit hinunter? Dann sind Klettersteige vielleicht das richtige für dich. Aber auch wenn du, so wie ich, gut und gerne auf große Höhen verzichten kannst, kommst du bei vielen Klettersteigen auf deine Kosten und lernst dabei mit der Höhenangst umzugehen.

Die richtige Ausrüstung

Damit bei deiner Klettersteigtour nichts schiefgehen kann, brauchst du zusätzlich zur üblichen Bergsteigerausrüstung die Klettersteigausrüstung. Die besteht mindestens aus einem Kletterhelm, einem Klettersteigset und einem Klettergurt. Für anspruchsvollere Touren empfehle ich zusätzlich eine Rastschlinge und Klettersteighandschuhe. Ein Klettersteigset kannst du dir übrigens auch beim USI ausborgen.

ABCDEFG – was?

Die Schwierigkeit der Klettersteige wird mit den Buchstaben A bis G gekennzeichnet. A bezeichnet dabei einen ganz leichten Steig, der in den meisten Fällen nicht einmal mit einem Drahtseil versichert ist. Schwierigkeit A/B lässt sich mit gemütlichem Stiegensteigen vergleichen. Ab der Schwierigkeit B/C muss man sich dann schon etwas anstrengen. Ab der Schwierigkeit E geht es in den Überhang. In Österreich geht es allerdings nicht über die Schwierigkeit F hinaus. Bei der Vergabe der Schwierigkeit wird oft auch die psychische Belastung miteinbezogen. Denn häufig ist der Klettersteig sehr ausgesetzt und man sieht mehrere Meter kerzengerade am Fels entlang nach unten.

Auf geht’s!

Bevor du dich alleine ins große Abenteuer Klettersteig wirfst, empfehle ich dir dringend entweder einen Klettersteigkurs an unserem USI oder zumindest eine Einschulung bei einer erfahrenen Person. Außerdem empfehle ich dir zumindest einmal zuvor klettern oder bouldern zu gehen, dann kannst du selbst deine Griffkraft ein bisschen besser einschätzen. Das ist aber nicht unbedingt notwendig. Dann kann es auch schon losgehen! Du stellst dir jetzt vielleicht die Frage, welchen der vielen möglichen Klettersteige du als erstes erklimmen solltest. Darum stelle ich dir hier meine Lieblingsklettersteige vor.

Wohin soll’s gehen?

Klettersteige in unmittelbarer Nähe zu Leoben könnt ihr hier oder auch hier finden. Allerdings sind diese für Anfänger aufgrund ihrer Schwierigkeit und den ausgesetzten Stellen nicht zu unterschätzen. Am besten orientiert man sich an den Routenbeschreibungen, den sogenannten „Topos“. Dort sieht man auch, wie lange eine schwere Stelle wirklich ist. Am liebsten verwende ich für genaue Toureninfos die Webpage bergsteigen.com.  Ich stelle euch hier noch drei weitere steirische Klettersteige vor, die aus den verschiedensten Gründen zu meinen absoluten Lieblingsklettersteigen gehören.

1. Franz-Scheikl Naturfreunde Klettersteig auf den Hochlantsch

Durch seine vielen Gehstücke zwischen den Kletterabschnitten eignet sich dieser Klettersteig auch gut für Anfänger. Auf die leichte Schulter sollte man ihn trotzdem nicht nehmen, ist er doch mit der Schwierigkeit C schon fordernd. Belohnt wird man mit einem herrlichen Ausblich vom höchsten Gipfel des Grazer Berglandes.

2. Leopold und Heinrich Klettersteig auf die Riegersburg

Dieser Klettersteig besticht durch seinen kurzen Zu- und Abstieg. So erreicht man die Einstiegsstelle bereits nach etwa 10-minütigem Fußweg. Der Klettersteig bietet einige Varianten, so findet jeder seine passende Schwierigkeitsstufe. Über die gesamte Klettersteiglänge bietet sich ein atemberaubender Blick über die südoststeiermärkische Hügellandschaft. Für die Erhaltung des Klettersteigs und die Nutzung des Burgareals wird eine Eintrittsgebühr verlangt. Im Anschluss an meinen „Hausklettersteig“ besuche ich auch gerne die Zotter-Schokoladenmanufaktur, die im Nachbarort zu finden ist.

3. Lukas-Max Klettersteig auf den Kreiskogel

Mit einer anspruchsvollen Bergtour verbinden lässt sich der Lukas-Max Klettersteig. Der schwere Klettersteig bietet auch die Möglichkeit einer Rundwanderung auf den Zirbitzkogel. Für diesen Klettersteig empfehle ich unbedingt die Rastschlinge, um sich zwischendurch nach schwereren Abschnitten am Seil ausrasten zu können. Gerade in Verbindung mit der Runde auf den Zirbitzkogel sind Bergschuhe Pflicht.

Nun kennt ihr meine absoluten Lieblingsklettersteige. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Klettern und Genießen!

Valerie


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