Mein Sommerpraktikum bei der OMV

Wusstet ihr, dass die OMV die zweitgrößte Photovoltaikanlage Österreichs zusammen mit VERBUND in Schönkirchen betreibt? Oder dass euer Plastiktrinkbecher bei Austrian Airlines in der OMV ReOil® Pilotanlage nach dem Gebrauch zu neuem Kraft- und Kunststoff recycelt wird? Ich habe einen Monat im Headoffice der OMV in Wien verbracht und teile mit euch gerne meine Erlebnisse inklusive Tipps, wie ihr das meiste aus eurem Sommerpraktikum holt.

Am 14. Juli war die Entscheidung gefallen: Nach einem mehrwöchigen Auktionsverfahren stand fest, dass das in Norwegen produzierte Gas der OMV bei Bedarf zusammen mit zugekauftem Flüssiggas (LNG, Liquified Natural Gas) nach Österreich geliefert werden kann. Bis 30. September 2023 ist somit auch während der Wintermonate eine Energieversorgung Österreichs im Rahmen von 40 TWh gesichert.

Es ist also definitiv spannend, in einem Unternehmen zu arbeiten, das so einen wesentlichen Teil zur Bereitstellung von Energie in Österreich leistet. Aber wie sieht mein Praktikumsalltag nun konkret aus?

Startklar

Am ersten Tag lerne ich die Kolleg*innen meiner Abteilung kennen und erhalte Laptop, Bildschirm etc. . Mein Betreuer ist Montanist - eh klar! Die Nationalitäten der Mitarbeiter*innen reichen von England bis Kroatien über Frankreich und Australien – insgesamt sind Menschen aus ungefähr 60 Nationen im Unternehmen vertreten.
Meine Aufgabe während des Praktikums dreht sich um die Digitalisierung von Well Logs (Bohrlochlogs), die detaillierte Information zu den geologischen Schichten rund um eine Bohrung enthalten. Auch die standardisierte Darstellung von Bohrkerndaten ist Teil meines Praktikums. Ein zylindrischer Bohrkern wird probeweise genommen, um das Gestein im Labor analysieren zu können und wertvolle Informationen über den Untergrund zu gewinnen.

Beim Essen kommen die Leut' zusammen

Die Kantine in der OMV bietet täglich frische, gesunde und warme Speisen, mit einer Auswahl zwischen drei Hautgerichten, unter denen immer eine vegetarische Option angeboten wird.  Zusätzlich gibt es zwei verschiedene Suppen, Salatbuffet und verschiedene Desserts.

Für den Kaffee nach dem Mittagessen kann man auf der Dachterrasse oder am Teich Sonne tanken, wo ich mich mit einem anderen Praktikanten aus Leoben treffe. Mein Ratschlag an euch ist folgender: Nutzt die Gelegenheit, im Unternehmen mit allen möglichen Leuten zu sprechen und sie über ihre Aufgabenbereiche zu fragen. Normalerweise sind diese gerne bereit, euch mehr darüber zu erzählen. Nebenbei schafft ihr euch ein wertvolles berufliches Netzwerk.

"In the Field" - die Praxis ruft

An einem anderen Tag erhalte ich die Möglichkeit, in der Nähe von Gänserndorf einen Einblick in die Bohrlochstimulation zu bekommen. Zusammen mit der Schicht fahre ich aufs Feld, wo die Säurebehandlung einer Wasserinjektionsbohrung durchgeführt wird. Grundsätzlich wird Wasser injiziert, um im Reservoir das Erdöl in Richtung der Produktionsbohrungen zu verdrängen und zu fördern und/oder den Reservoirdruck aufrecht zu halten. Unterstützt wird diese Arbeit an jenem Tag durch eine Kontraktorenfirma aus Kanada. 

Auch dort am Feld treffe ich neben Kanadiern auch wieder Montanist*innen und stelle zahlreiche Fragen. Die Werkzeuge zum Sammeln von Bohrlochdaten (Well Logs) sehe ich ebenfalls an diesem Tag. In der Werkstatt werden mir außerdem die Tools zum Perforieren gezeigt. Das bedeutet: Untertage werden durch das Casing (ein Stahlrohr mit großem Durchmesser) Sprengladungen gezündet – mit dem Ziel, eine Verbindung zwischen dem Bohrloch und dem Reservoir herzustellen.

Die OMV trägt eine Vorreiterrolle in der Entwicklung alternativer Energieformen der Zukunft. Bestehende Projekte laufen gerade, um in Österreich mit Geothermiebohrungen heißes Wasser aus dem Untergrund zu fördern und damit die thermische Energie zum Heizen, Kühlen, zur Stromerzeugung oder Kraft-Wärme- Kopplung zu nutzen. So wird es der OMV in Zukunft gelingen, mit Hilfe natürlicher Erdwärme zusätzlich einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen zu leisten.

Meine Tipps

Insgesamt möchte ich euch nahelegen, während eures Praktikums proaktiv auf Leute zuzugehen und zu versuchen, so viel wie möglich zu lernen. Vergesst nicht darauf, Kontakte zu knüpfen. Nutzt jede Gelegenheit, Maschinen, Anlagen und Werkzeuge zu besichtigen, um euer theoretisches Wissen von der Universität mit Praxiserfahrung zu festigen.

Ich wünsche Euch spannende Sommerpraktika!

Quellen:


Beitrag jetzt teilen

Zurück zur Übersicht