Masterarbeit: Wege zur Ideenfindung

Am Ende des Masterstudiums wird es deine Aufgabe sein, eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit zu einem Thema zu verfassen. Aber welches Thema soll es sein? Und was tun, wenn man keine Ideen für eine Forschungsfrage hat?

Unsere vier Blogger*innen sind gerade dabei, ihre Masterarbeit zu schreiben und erzählen euch heute, wie sie ihr Thema gefunden haben. Und sie geben auch ein paar Tipps mit auf den Weg, wie man das letzte große Projekt im Studium angehen kann.

Valerie: Themengebiet mechanisches Legieren und Simulation


Das Thema zu einer Masterarbeit zu finden, ist nicht immer einfach. Manchmal aber geht es schneller als gedacht. Ich erzähle euch jetzt davon, wie ich schneller als mir lieb war eine Masterarbeit gefunden habe. Als ich im Sommer mein Praktikum in einem renommierten österreichischen Sondermaschinenbauunternehmen machte, kam mein Chef mit einer Idee für eine Masterarbeit auf mich zu. Das Thema fand ich total spannend, allerdings gab es in der Umsetzung einige Schwierigkeiten. Einen Betreuer für meine Masterarbeit hatte ich schnell gefunden, doch auch er – Herr Professor Stockinger – hatte einen weiteren Vorschlag für eine Masterarbeit direkt am Umformtechnikinstitut für mich.

Obwohl ich eigentlich noch gar nicht vorhatte, mit meiner Masterarbeit so früh zu starten, hatte ich innerhalb von zwei Monaten zwei Vorschläge gesammelt. Mittlerweile schreibe ich seit Jänner an meiner Masterarbeit am Umformtechnikinstitut. Mit der Entscheidung, sie an einem Leobner Institut zu schreiben, bin ich bis jetzt überglücklich.

Felix: "Digital Platform for Wellbore Centric Data; End-to-End Seamless Integrated Data Flow Concept Development"


Mein Tipp: aktives Umhören und Praktika als Rezept für das passende Masterarbeitsthema.

Die Ideenfindung für das richtige Thema und der geeignete Betreuer für meine Masterarbeit haben sich bei mir leicht ergeben, da ich bereits mein Sommerpraktikum in der Abteilung gemacht habe, wo ich nun meine Masterarbeit schreibe (siehe Blogbeitrag https://commulity.unileoben.ac.at/detail/mein-sommerpraktikum-bei-der-omv).

Am schnellsten findet man ein passendes Diplomarbeitsthema, indem man in den für den eigenen Studiengang relevanten Industriefirmen Praktika absolviert und sich dort aktiv umhört, wo in gewissen Prozessen oder technischen Arbeitsschritten Nachholbedarf herrscht oder ungelöste Probleme bestehen. So kann man schnell einen Diplomarbeitsvorschlag einbringen, der dann nach erfolgreicher Umsetzung schlussendlich auch der Firma hilft.

Andrea: Thema noch geheim ;-)


„Ein spannendes Thema soll es sein. Und wenn möglich mit Praxisbezug. Und vielleicht sogar bezahlt?" Das waren meine anfänglichen Gedanken zum Thema Masterarbeit. Und mit jenen, habe ich mich dann auch auf die Suche gemacht. Durch meine gewonnenen Firmenkontakte, das Universitätsnetzwerk und diverse weitere Möglichkeiten mit Firmen in Kontakt zu kommen, gelang das erste Brainstorming. Meine Ideenliste wurde schnell recht lang und es haben sich relativ rasch ein paar konkretere Möglichkeiten ergeben.

Das hat mir mal wieder gezeigt, wie toll es ist an der MUL zu studieren und mit meinem breit gefächerten Studium mehrere Themenfelder abdecken zu können.

Das Schwierigste, aber gleichzeitig wichtigste ist meiner Meinung nach, ein Thema zu finden, das einem richtig Spaß macht. Mein Tipp hierfür ist: Überlegt euch einfach welche Fächer euch während dem Studium am meisten interessiert haben oder hängengeblieben sind. Mit welchem Thema verbringt ihr am liebsten eure Freizeit? Kann man das kombinieren?  So findet auch sicher ihr eine Forschungsfrage, die für einen krönenden Abschluss eures Studiums sorgt!

Richard


Die Masterarbeit ist wohl der wichtigste Bestandteil des Masterstudiums, zumindest in Bezug auf Semesterstunden und damit ECTS. Denn mit 25 von insgesamt 120 ECTS ist das die größte Position im Curriculum. Daher auch die Relevanz dieses kurzen Absatzes, der sich mit der Suche nach einer geeigneten Masterarbeit befassen soll, denn dieser Frage werden sich die meisten von uns Studierenden wohl alle einmal stellen müssen. Und so auch ich, der mit über 90 ECTS bereits am Ende des Masterstudiums seht.

Eine passende Arbeit zu finden ist gar nicht so einfach, denn das Thema sollte dich interessieren, auch die Arbeitsbedingungen sollten passen (Einsatzort, zeitliche Rahmenbedingungen & Co.) und auch die Wahl des Institutes und des Betreuers/der Betreuerin spielen eine wesentliche Rolle für den Erfolg. Ist man bereits studentische*r Mitarbeiter*in an einem der Lehrstühle und hat beispielsweise durch die Arbeit am Lehrstuhl bereits die Bachelorarbeit über ein bestimmtes Thema verfasst, eignet sich die Masterarbeit da natürlich bestens, um sich zu vertiefen.

Wenn man aber so wie ich kein studentischer Mitarbeiter an einem Lehrstuhl war/ist, dann ist der Zugang zu den ausgeschriebenen und oft sehr spezifischen Themen schon etwas schwieriger. Da ich zusätzlich im Masterstudium einen anderen Zweig gewählt habe, kam ein Ausbau der Bachelorarbeit ebenso nicht in Frage.

Viele Studierende arbeiten bereits in der letzten Phase des Studiums, so auch ich. Daher war es für mich naheliegend, meine Arbeit mit der Masterarbeit zu verknüpfen und somit einen direkten Mehrwert für meinen Arbeitgeber zu schaffen, aber auch mich in meinem Bereich zu vertiefen.

Gesagt, (fast) getan. Allerdings ist es gar nicht so einfach diese Verknüpfung herzustellen, denn eine Betreuung durch universitäres Personal ist dennoch notwendig und damit auch das Finden von Schnittmengen zwischen dem gewählten Thema und der Expertise des Betreuers/der Betreuerin. Diese Suche hat sich bei mir jedenfalls leider als mühsam herausgestellt, da natürlich auch die Kapazitäten der Institute mitberücksichtigt werden müssen. Zu guter Letzt haben manche Institute zusätzlich interne Regelungen, was die Voraussetzungen für den Start betrifft. Klärt also unbedingt im Vorfeld die Bedingungen ab, unter welchen ihr auf dem gewünschten Institut starten könnt.

Abschließend ist es jedenfalls wichtig, dass man ein Grundinteresse für das Thema besitzt und sich gerne mit der Fragestellung auseinandersetzt, da man doch eine lange Zeit, in der Regel sechs Monate, mit dem Thema verbringen wird. Sucht euch ein Institut aus, wo ihr euch wohl fühlt und lasst euch ruhig auf ein paar Gespräche mit unterschiedlichen potentiellen Betreuer:innen ein. So könnt ihr am besten herausfinden, ob die Arbeit zu euch passt und gegebenenfalls sogar gemeinsam Inhalte sowie den Scope der Arbeit festlegen.

Vergesst dabei nicht, dass das Masterstudium nur aus vier Semestern besteht, und beginnt rechtzeitig mit der Suche nach einem geeigneten Thema. Diesen Ratschlag hätte ich mir gerne schon vor einem Jahr gegeben, aber hoffentlich helfen zumindest euch meine Tipps.


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