Orientierung und Navigation beim Wandern

Karte, GPS oder App? Der Herbst klopft so langsam an die Türen, und damit auch für viele die schönste Zeit der Wandersaison. Damit ihr den Sommer am Berg sicher ausklingenlassen könnt, gibt’s hier meine Tipps zur Tourenplanung und Navigation.

Die klassische Wanderkarte

Hier gilt ganz klar, wer Wanderkarten lesen kann ist immer auf der sicheren Seite. Die Vorteile, die die Routenplanung mit Kartenmaterial mit sich bringen, liegen auf der Hand. Bei einer mit Wanderführer geplanten Tour kann eigentlich nicht viel schief gehen. Wegbeschreibung, der entsprechende Kartenausschnitt, Distanzen, Höhenmeter und Wanderwegmarkierungen werden beschrieben. Und wohl der größte Pluspunkt: Sie ist offline abrufbar.

Womit man sich zwingend beschäftigen sollte: Wie bestimme ich die Himmelsrichtung? Weiß ich, was die Farben bedeuten? Woher weiß ich, dass ich richtig bin? Woran erkenne ich anspruchsvolles Gelände? Woran erkenne ich Wanderwege? Auf all diese Fragen gibt es eine kurze Antwort: Übung macht den Meister!

Am besten ihr übt mit einem Kompass (hier gibt es genug Anleitungen zur richtigen Nutzung im Netz) und einer Karte in einem euch bekanntem Gebiet.

GPS und Apps

Es gibt inzwischen einige Apps, die man hervorragend zur Orientierung und Navigation verwenden kann. Ich persönlich nutze seit Jahren ausschließlich die Bergfex Touren App. In der Pro-Version sind auch sämtliche Karten offline verfügbar. Ein weiterer großer Pluspunkt: Man kann sich die Hangneigung anzeigen lassen, was hilfreich ist, um das Gelände besser einschätzen zu können. Hier gilt wie beim Kartenlesen: Je enger die Höhenlinien zusammen liegen, desto steiler ist das Gelände.

Auch geeignet sind Kamoot oder die Alpenvereins App – diese eignet sich auch sehr gut, um Touren zu planen. Von Google Maps oder „Karten“ von Apple, Samsung und co. Würde ich aber unbedingt abraten.

Der eigene Standort und die Richtung, in die man geht, sind bei den genannten Apps leicht ersichtlich. Wer zusätzlich tracked sieht auf einem Blick, wie viel Strecke schon zurückgelegt wurde, das macht das Einschätzen von Distanzen einfacher.

Der große Nachteil: man ist abhängig von Akku und Netzqualität. In den Bergen hat man oft keinen Empfang – hier ist es also klar von Vorteil, sich die Karten in den Apps offline verfügbar zu machen! Man kann somit auch im Flugmodus das Smartphone als Orientierungshilfe benutzen und spart extrem viel Akku. Auch eine Powerbank macht vor allem bei weiten Touren Sinn.

Sicher unterwegs

Gerade in unbekannten Gebieten oder als Bergneuling sind Wanderführer sehr wertvoll. Tracking hat zusätzlich den Vorteil die eigene Fitness besser einschätzen zu lernen. Meine Empfehlung ist eine Kombination aus der klassischen Wanderkarte bzw. dem Wanderführer und GPS/Apps.

Wichtig für eine sichere Tourenplanung ist außerdem sich selbst nicht zu überschätzen. Die häufigsten Ursachen für Bergrettungseinsätze sind Erschöpfung durch Selbstüberschätzung und die daraus resultierenden Unfälle. Umdrehen ist keine Schande. Niemals. Lieber mit kürzeren Touren beginnen und sich langsam steigern.


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