Wilde Bären und Fufu: FAQ über Auslandspraktika der IAESTE

Omar hat ein Praktikum in Alaska absolviert, Basel hat es nach Afrika, genauer gesagt Ghana, verschlagen. Ermöglicht hat das der Verein IAESTE. Die „International Association for the Exchange of Students with Technical Experience“ organisiert, wie der komplizierte Name schon sagt, als ehrenamtlicher Verein in Leoben Auslandspraktika für Studierende aus technischen Studienrichtungen. Omar und Basel, zwei unserer Mitglieder, haben für euch die häufigsten und lustigsten Fragen, die sie bisher gestellt bekommen haben, im folgenden Artikel beantwortet. Viel Spaß beim Lesen!

Frage: Hat's mal einen Moment gegeben, wo du dir gedacht hast: 'WTF, was mach i eigentlich hier?'

Omar: Ja, auf jeden Fall! Schon alleine während des Fluges. Denn als wir mit dem Flieger über Grönland waren und unter mir nur Eis war, dachte ich mir wirklich, WTF mach ich hier eigentlich.

Basel: Bei mir war’s ehrlich gesagt auch erst im Flieger, dass ich realisiert habe, dass es für mich tatsächlich jetzt alleine nach Ghana geht. Dadurch, dass ich noch in der letzten Uni-Woche hingeflogen bin und zwei Tage vor Abflug noch zwei Prüfungen geschrieben habe, gab es nicht viel Zeit, mir davor groß Sorgen über mein Praktikum zu machen.
Als mir dann aber im Flugzeug von Dubai nach Accra bewusstgeworden ist, dass ich die nächsten zehn Wochen dort verbringen werde, musste ich mir gleich mal zur Beruhigung zwei Gin Tonic bestellen.

Frage: Stimmt Klischee xy über das Land?

Omar:  Ich würde mal anhand dieses Bildes behaupten: JA :-) Noch dazu stimmt es, dass der/die durchschnittliche Amerikaner*in nicht viel Ahnung von der Welt außerhalb der USA haben.

Basel: Teils, teils würde ich sagen. Mit Armut und Leid wird man schon fast täglich konfrontiert, aber die ghanaische Bevölkerung ist ein sehr positiv gesinntes und optimistisches Volk. Alle jungen Menschen, die ich dort kennenlernen durfte, sind motiviert und arbeiten sehr hart, um ihrer Familie eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Ängste, dass das Land unsicher sei oder mir nachts was passieren könnte, wurden mir auch gleich nach dem ersten Partyabend mit den anderen Praktikant*innen genommen.

Frage: Wurde dir beim Organisieren des Praktikums geholfen oder musstest du alles selbst machen?

Omar: Auf jeden Fall! Für das Visum, Arbeitsgenehmigung, Versicherung etc. musste ich kaum etwas machen. Auch bei allen möglichen Fragen wurde mir durch die IAESTE sofort geholfen.

Basel: Dank der IAESTE Leoben wurde ich über den kompletten Bewerbungsprozess hinweg betreut und an der Hand geführt. Das war sehr angenehm, weil ich mich nebenbei auch noch um meinen Studienerfolg kümmern konnte. Weil die IAESTE international einen Sonderstatus besitzt ist, es dadurch viel leichter ein Arbeitsvisum in einem anderen Land genehmigt zu bekommen. IAESTE Ghana hat sich dann um alle meine Fragen vor Ort gekümmert und hat mir auch eine Unterkunft im Vorhinein organisiert.

Frage: Konnte man dort gut fortgehn? Bist du auch mit Leuten von dort fortgegangen?

Omar: Konnte man und war ich auch! War richtig witzig, und auch sehr ähnlich zu Leoben, aber mit mehr Leuten und besserer Musik ;)

Basel: Das Nachtleben in Ghana ist unvergleichbar mit den Partys in Leoben. Wenn man glaubt, dass man im Bodega alles erlebt und gesehen hat, dem empfehle ich eine Beachparty am Strand von Accra. Die Musik, die Stimmung und die Atmosphäre sind unbeschreiblich. Bis zum Sonnenaufgang am Strand mit bester Gesellschaft feiern und am Lagerfeuer sitzen gehört sicherlich zu einem meiner Highlights meines Auslandspraktikums.

Frage: Was war das interessanteste / komischte Essen was ihr probiert habt?

Omar: King Crab – RICHTIG GUT!

Basel: Auf jeden Fall Fufu. Fufu schaut auf den ersten Blick wie ein Stück roher Teig aus, ist aber ein fester Brei aus Maniok und Kochbananen und ist das Nationalgericht von Ghana. Meist wird es mit einer sehr scharfen und würzigen Suppe und Fleisch serviert. Gegessen wird Fufu, indem man mit den Fingern aus dem Brei Bällchen formt und diese in die Suppe tunkt und dann isst. Die Bällchen sind aber sehr klebrig und lassen sich schlecht kauen wodurch sie oft einfach im Ganzen geschluckt werden.

Frage: Wie war's mit den anderen Praktikanten vor Ort?

Omar: Wir waren leider nur zwei IAESTE Praktikanten in Alaska. Das ist aber eher die Ausnahme, denn meistens sind richtig viele Praktikant*innen in der gleichen Stadt oder Gegend.
Mein kanadischer Kollege und ich sind heute noch gute Freunde und er und unsere „Alaska Crew“ haben mich sogar ein Jahr später in Österreich besucht.

Basel: Während meiner Zeit dort, waren wir ca. 30 Praktikant*innen auf ganz Ghana aufgeteilt. Manche davon in Accra, manche in Kumasi und ein anderer Praktikant und ich in Tarkwa. Dadurch, dass also überall auch andere Praktikanten vor Ort waren, hatte man gleich jemanden Zweiten der in der gleichen Lage wie man selbst ist. So konnte man sich immer über die gesammelten Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig Ängste nehmen.

IAESTE Ghana hat dann auch immer für das Wochenende, Trips und Partys für uns alle organisiert, womit man gleich eine Gruppe von über 30 Studierenden aus aller Welt kennenlernt und gemeinsam feiert. Mit den meisten habe ich heute noch Kontakt und somit auch an jedem Eck der Welt einen Schlafplatz auf ihrer Couch.

Frage: War das Praktikum für dich sinnvoll/lehrreich?

Omar: Ich habe viel über Laborarbeit gelernt und wie amerikanisches Management funktioniert, aber das Lehrreichste war auf jeden Fall die Auslandserfahrung. Wenn man sich mal für einen Job im Ausland oder mit vielen Dienstreisen bewerben möchte, dann sieht so ein Praktikum in Alaska auf jedem Lebenslauf einfach gut aus. Und es gibt bei jedem Vorstellungsgespräch guten Gesprächsstoff.

Basel: In meinem Praktikum durfte ich in einem Labor an einer ghanaischen Technischen Universität (UMaT) arbeiten. Für mich war das Praktikum in Ghana einer der lehrreichsten und größten Herausforderungen, die ich bisher meistern konnte. Zehn Wochen lebte ich in einem fremden Land und das bedeutete auch, in die neuen Lebens- und Arbeitsbedingungen einzutauchen und auch die vorhandenen Unterschiede zu akzeptieren. Diese Aufgabe zu bewältigen erforderte nicht nur eine große Eigenverantwortung, sondern auch eine gewisse Toleranz. Für mich war das einer der wichtigsten Berufs- und Lebenserfahrungen bisher.

Wenn du nun auch Lust auf ein Auslandspraktikum bekommen hast, kannst du uns einfach eine E-Mail an leoben@iaeste.at oder eine DM via Instagram schreiben. Am besten aber, du schaust mal an einem Mittwochabend um 19:00 bei uns im Büro im RWZ-Gebäude vorbei und lernst uns alle persönlich kennen. Kühles Bier gibt es bei uns immer ;). 


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