Wir wünschen euch ein schönes Weihnachtsfest!
Alle Jahre wieder: Wie feierst du Weihnachten?
Sophie: Alle Jahre Wieder - Tradition "Kletzenbrot Backen"
Familientradition damals
Schon meine Urururoma hat damals vor ca. 130 Jahren die weihnachtliche Tradition des "Kletzenbrotbackens" in unserer Familie eingeführt und das Grundrezept kreiert. Damals wurde noch beim Dorfbäcker gebacken und für die Mengenangabe wurde als Maß eine Hand voll verwendet.
Was ist das Kletzenbrot überhaupt?
Auch bekannt als Früchtebrot, besteht das Kletzenbrot aus einer Brotteig-Grundmasse, welche dann mit verschiedenen Sorten getrockneter Früchte und Nüssen vermengt wird. Früher wurden für das Kletzenbrot die Früchte verwendet, die von der Ernte übrig geblieben sind und noch verarbeitet werden mussten. Bei meiner Urururoma meist getrocknete Zwetschken, Birnen und Nüsse.
Familientradition heute
Heute lebt die Tradition nach wie vor in der Familie weiter, wenn auch mit kleinen Änderungen. So wird nicht mehr in der Dorfbäckerei gebacken, sondern in der hauseigenen Großküche. Außerdem ist das Rezept schon in die Einheit Gramm umgeschrieben worden und neben Birnen, Zwetschken und Nüssen, kommen noch andere Trockenfrüchte wie Feigen, Marillen, Rosinen, Crannberries, Kirschen dazu.
Was sich jedoch bis jetzt nicht geändert hat ist, dass nach wie vor der Großteil der Familie in irgend einer Form beim Backen beiträgt und dass diese Tradition alle Jahre wieder den Beginn der Adventzeit kennzeichnet.
So wird bei uns alle Jahre wieder, meist über drei Tage hinweg, Kletzenbrot gebacken.
Tag 1: Die "Kletzen" werden geschnitten, gekocht und über Nacht in Wein eingelegt.
Tag 2: Ran ans Backen. 180kg Teig werden vermengt um daraus ca. 400 Kletzenbrote zu formen, verzieren und anschließend zu backen.
Tag 3: Die Kletzenbrote werden verpackt und mit Weihnachtsgrüßen versehen
Wer die dann alle essen soll?
Der wohl wichtigste Bestandteil dieser Jahrhundert alten Tradition, ist schlussendlich das Verschenken und Verschicken, all dieser Kletzenbrote, als Weihnachtsgruß an Familie, Verwandte und Freunde.
Das Rezept findet ihr am Endes des Blogartikels!
Richard: Der Weg ist das Ziel
Die Weihnachtstraditionen beginnen bei mir bereits lange vor dem Fest. Los geht’s mit der Eröffnung der Adventmärkte in Leoben und meiner Heimatstadt Graz und dem Bestaunen der Weihnachtsbeleuchtungen in der Innenstadt bei einem vorweihnachtlichen Stadtbummel. Richtung Weihnachten steht dann der alljährliche Geschenke-Einkauf bevor, den ich am liebsten in der Grazer Innenstadt abwickle.
Kurz vor Weihnachten standen, als ich noch in Leoben daheim war, zwei wichtige Traditionen an: der Besuch der karitativen Veranstaltung „Dicht ins Dunkel“ (Veranstaltungstipp!) im Lieblingslokal der Leobner Studierenden und ein Besuch der langen Nacht der Sauna am Tag drauf, wenn fast alle Studierenden Leoben bereits Richtung Heimat verlassen haben, in Leoben Ruhe einkehrt und der Asia Spa bis in die späten Abendstunden (23:00!) zum Verweilen einlädt.
Zu Weihnachten selbst gibt es seit meiner Kindheit, als ich noch die Kindermesse besuchte während meine Eltern das Christkind unterstützten, keine nennenswerten wiederkehrenden Traditionen mehr. Außer vielleicht, dass ab dem Heiligabend bis zum Stefanitag systematisch die in Graz lebenden Großeltern bzw. Verwandten abgeklappert werden und es in jedem Rahmen eine weitere kleine Bescherung mit (teils selbst gemachter) Musik und Gesang sowie speziellen Gerichten, Keksen und Getränken gibt. Die einzige wahre Tradition bzw. Konstante ist das Beisammensein, worauf glücklicherweise viel wert bei uns gelegt wird.
Valerie: Adventkalender der besonderen Art
Für mich gibt es gleich mehrere weihnachtliche Traditionen. Zum einen treffe ich mich jedes Jahr am 8. Dezember mit meiner Schwester zum Keksebacken. Darüber habe ich hier schon einmal berichtet.
Zum anderen feiern wir am 23. Dezember ein Adventfest bei meiner Mama. Dort wird viel musiziert und gesungen. In ihrem Wohnort ist es üblich, dass 24 Bewohner des Ortes eines ihrer Fenster kreativ gestalten. Diese Fenster werden nacheinander, beginnend am 1. Dezember, enthüllt. So entsteht ein Adventkalender der besonderen Art. Wenn es finster wird, wandern wir durch die Ortschaft und sehen uns die meist wunderschön beleuchteten Fenster an. Am Morgen des 24. Dezembers wird bei meinem Papa der Weihnachtsbaum geschmückt. Wir haben immer einen sehr kleinen Baum und sehr viele Naschereien, die wir draufhängen wollen. Da bleibt oft kein Platz mehr für die eigentliche Dekoration. Die Krippe wird aufgestellt und die Krippenfiguren, die im Vorjahr behutsam in Papiertücher eingewickelt wurden, werden ausgewickelt. Das ist immer ein Wettbewerb zwischen meiner Schwester und mir, wer das Jesuskind als erstes erwischt! Zu meinem Bedauern hatte bislang meistens sie das Glück ;-)
Kletzenbrot: Ein 130 Jahre altes Rezept
Kletzen:
500g Kletzen (getrocknete Birnen)
500ml Rotwein
250ml Wasser
200g Feinkristallzucker
Trockenfrüchte:
2000g getrocknete Früchte nach Wahl (Marillen, Zwetschken, Rosinen, Feigen)
750ml Weißwein
250ml Wasser
300g Feinkristallzucker
Teig:
200g Nüsse
100g Arancini
100g kandierte Kirschen
100g kandierte Zitronen
400g Dinkelmehl
400g Roggenmehl
5g Lebkuchengewürz
5g gemahlene Nelken
5g gemahlenen Zimt
1/2 TL Zitronat
20g Backpulver
kleines dampferl ansetzen (20g Germ mit 1EL Zucker und 60ml warmen Wasser (unter 30°) verrmengen, 20min an einen warmen Ort stellen)
priese Salz
Deko:
Mandeln andere Nüsse
1 Ei
Vorbereiten der Kletzen & Trockenfrüchte (Vortag):
Den Rotwein mit dem Wasser und dem Feinkristallzucker vermischen und die Kletzen darin ca 1h kochen. Nach dem Kochen das Rotweingemenge absein und für den Teig aufheben. Die Kletzen und das Rotweingemenge abkühlen lassen. Anschließend die Kletzen klein schneiden und eventuell Stängel und Putzen entfernen.
Die Trockenfrüchte Weißwein, Wasser und Zucker(150)g kurz aufkochen lassen, über nacht stehen lassen und am nächsten Tag ebenfalls absein.
Teig Zubereitung:
Das Mehl mit den Gewürzen vermengen, dann die vorbereiteten Kletzen und Trockenfrüchte extra mit den Nüssee, Arancini, Kirschen und den kandierten Zitronen vemengen. 500ml Kletzenwasser und 500ml Trockenfrüchtewasser und den Rum mit der Mehl-gewürze Mischung nach und nach vermengen und das Germdampferl dazu geben.
Anschließend Brotlaibe formen oder wenn gewünscht auch kleinere, semmelgroße Kletzenbrote formen. Nach wunsch die Brote mit Mandeln oder anderen Nüssen dekorieren.
Je nach größe der Kletzenbrote 30-50 min auf der mittleren Schiene bei Ober- und Unterhitze bei 160-170 backen.
Tipp für die Optik: Wenn das Kletzenbrot noch warm ist, ein Ei verquirlen und mit diesem für den finalen Glanz bestreichen.