Wie du die besten Kekse für das Weihnachtsfest zauberst - Schritt für Schritt

Bereits seit vielen Jahren ist das gemeinsame Kekse backen mit Familie und Freunden in der Adventszeit mein absolutes Highlight. In diesem Blog nehme ich euch mit zu diesem Backtag und halte am Ende meine Lieblingsrezepte für euch parat.

Schritt 1: Die Vorbereitung

Schon einige Tage vor dem eigentlichen Ereignis überlegen wir uns, welche Kekse wir überhaupt backen wollen. Wir suchen Rezepte aus Internet und Bekanntenkreis zusammen und schreiben eine Einkaufsliste. Aus der Erfahrung wissen wir, dass sich nicht mehr als sieben verschiedene Kekse ausgehen (inklusive Restlverwertung, alias Rumkugeln). Am Backtag gehen wir einkaufen und nehmen bei der Gelegenheit natürlich auch gleich ein paar Getränke für die gute Laune mit. Der Esszimmertisch wird ausgezogen, damit wir möglichst viel Platz zum Rollen, Ausstechen und Verzieren haben.

Schritt 2: Es kann losgehen!

Heute backen wir sieben verschiedene Kekse (eigentlich sechs, aber dazu später mehr): Vanillekipferl (der Klassiker!), Vanillekekse (sehen immer nett aus), Mini-Cookies (gehen schnell und schmecken gut), Pariser Hütchen (die Spezialität meiner Mama, die wir nie so gut hinbekommen wie sie), Haselnussbusserl (unser erster Versuch heuer), Windbäckerei (Lieblingskekse von meinem Freund) und Rumkugeln (die Abfallverwertung!).  

Der erste Glühwein wird aufgestellt und Teige für Vanillekipferl, -kekse und Pariser Hütchen, die länger ruhen müssen, vorbereitet. Aus meiner Erfahrung kann ich euch empfehlen, gleichzeitig einen Brotteig anzurühren. Nach einem ganzen Tag voll mit Süßem freut man sich abends sehr über eine gute Brotjause mit ofenfrischem Brot. Schon bald sind die Teige im Kühlschrank verstaut. Man sollte sich gut merken, wo welcher Teig liegt. Die sehen nämlich alle gleich aus. Alternativ kann man sie auch einfach beschriften.

Schritt 3: Die ersten Kekse!

Während die Keksteige im Kühlschrank und der Brotteig in der Küche ruhen, widmen wir uns den Keksen, die schnell fertig sind. Das Rezept für die Mini-Cookies habe ich selbst erst vor wenigen Wochen gefunden. Sie gehören nun zu meinen Lieblingssüßigkeiten, da sie sehr schnell zu backen sind. Auch die Haselnussbusserl sind wenig Aufwand. So haben wir nach 3,5 Stunden Arbeitszeit (inklusive Einkaufen gehen) bereits die ersten beiden Kekse fertig. Bevor es weitergeht, sollte man sich an diesem Punkt übers Mittagessen Gedanken machen. In den ersten Jahren haben wir stark unterschätzt wie schlecht uns wird, wenn wir nichts „Gescheites“ beim Kekse backen essen.

Schritt 4: Das Mittagessen

Wie bereits angekündigt, darf das Mittagessen nicht unterschätzt werden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, neben dem Backen auch noch zu kochen, haben wir uns die letzten Jahre bereits darauf geeinigt, das Essen einfach zu bestellen. Lieferdienst sei Dank, hatten wir nach einigen Minuten das beste Sushi der Südsteiermark am Tisch. Aus eigener Erfahrung kann ich euch versichern, dass euer Magen sich an dem Punkt nicht über eine süße Mittagsspeise freut. Egal wie weihnachtlich sie auch sein mag. Ehrlich.

Schritt 5: Jetzt geht’s richtig los

Für den Nachmittag haben wir die aufwändigeren Kekse eingeplant. Die Teige sind bereits schön kalt und können nun verarbeitet werden. Klassischerweise starten wir mit dem Formen der Vanillekipferl. Dafür nimmt man immer nur einen kleinen Teil des Teiges aus dem Kühlschrank und formt daraus die bekannten Kipferl. Das dauert immer am längsten. Jedes Jahr aufs Neue fragen wir uns, ob nicht auch die halbe Menge ausreichend wäre. Antwort: Ja, wäre sie. Ihr könnt also getrost die Mengen im Rezept unten halbieren. Während unsere Männer Kipferl rollen, stechen meine Schwester und ich die Kekse für die Pariser Hütchen und die Vanillekekse aus. Beide müssen nämlich für die weitere Verarbeitung komplett auskühlen.

Schritt 6: Endspurt!

Die Füllung für die Pariser Hütchen wird jetzt zusammengerührt und auf die ausgekühlten Kekse gespritzt. Anschließend folgt die Arbeit meiner Schwester: das Tunken der Vanillekekse und der Pariser Hütchen in Schokoglasur. Während sie die Kekse tunkt, verwerten wir gemeinsam die restliche Füllung der Pariser Hütchen, Keksreste, zerbrochene Kekse und Rum (viel davon. Je mehr, desto besser). Mit ein bisschen Kochschokolade (oder viel) und Kakaopulver wird daraus die Masse für die Rumkugeln. Aus dieser werden Kügelchen geformt und auf kleine Papierförmchen gesetzt. Die Vanillekipferl müssen noch heiß im Zucker gewendet werden, damit er auf ihnen hält. Fertig!

Ihr fragt euch jetzt vielleicht, wo der Teil mit der Windbäckerei geblieben ist. Sagen wir es so: Nach unendlichen Rettungsversuchen haben wir einsehen müssen, dass daraus nichts mehr wird. Damit ihr nicht den gleichen Fehler macht wie wir, verrate ich euch hier, was ihr sicherlich bereits wisst. Der Vanillezucker, in dem die Vanillekipferl gewendet werden, ist mit Fett verunreinigt. Es darf kein bisschen Fett zum Eiklar gelangen, sonst stockt es nicht mehr. Also: gerne No Waste, aber nicht bei Vanillekipferlzucker und Windbäckerei. Da ist es besser, den Vanillekipferlzucker in den Rumkugeln zu verwerten.

Schritt 7: Aufräumen und Wegpacken

Abschließend wird noch aufgeräumt und die fertigen Kekse für die Verwandten auf Teller gestapelt. Wie jedes Jahr war das Keksebacken für uns auch heuer eine äußerst lustige Veranstaltung. Vielleicht möchtest du diese Tradition ja auch mit deinen Geschwistern oder Freunden etablieren. Fürs erste habe ich euch hier noch ein paar Rezepte aufgeschrieben. Wir backen aber nicht jedes Jahr die gleichen Kekse – Abwechslung tut auch hier gut. Ich würde mich über Rezeptideen eurerseits sehr freuen. Markiert doch einfach @montanunileoben auf Instagramm auf euren Keksbildern!

Bei uns gibt es am Ende des Backtages eine ausgiebige Brotjause, damit der Magen vor lauter Zucker nicht protestiert. Ein bisschen Alkohol als Verdauungshilfe kann meiner Meinung nach auch nicht schaden.

Rezepte

Vanillekipferl

Zutaten:

  • 500 g     Mehl
  • 160 g     Staubzucker
  • 2 Pkg     Vanillezucker
  • 400 g     Butter
  • 200 g     geriebene Mandeln

Zum Wenden:

  • 1 Pkg     Vanillezucker
  • 5 EL        Staubzucker

Zubereitung: Alle Zutaten gut vermengen, mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Bei 180 °C Ober-/Unterhitze 10 bis 12 Minuten backen. Noch heiß im Zucker wenden.

Schoko Cookies

Zutaten:

  • 125 g     weiche Butter
  • 125 g     brauner Zucker
  • 175 g     Weizenmehl
  • 1             Ei (oder 1 EL Leinöl)
  • 1             gestrichener TL Backpulver
  • 100 g     Schokoladentropfen (oder geschnittene Kochschokolade)

Zubereitung: Alles zusammen rühren und bei 180 °C Umluft etwa 7 min backen. Gut auskühlen lassen.


Pariser Hütchen

Zutaten:

Keks:

  • 300 g     Mehl
  • 2 TL        Backpulver
  • 200 g     Butter
  • 100 g     Staubzucker
  • 1             Zitronenschale
  • 2 Pkg     Vanillezucker

Fülle:

  • 200 g     Kochschokolade
  • 200 g     Milchschokolade
  • 200 g     weiche Butter
  • 8 EL        Baileys
  • 140 g     geriebene Nüsse
  • Nutella

Zubereitung: Zutaten für den Keks vermengen, mindestens eine Stunde im Kühlschrank kaltstellen. Bei 180 °C Ober-/Unterhitze etwa 12 Minuten backen. Für die Fülle Butter schaumig rühren, Schokolade schmelzen und hinzufügen, alles miteinander verrühren. Nutella hinzufügen, bis die Masse spritzfähig ist. Masse auf die Kekse spritzen. Die Kekse nach Belieben in Schokoglasur tunken.


Haselnussbusserl

Zutaten:

  • 5             Eiklar
  • 400 g     Staubzucker
  • 400 g     geriebene Nüsse

Zubereitung: Eiklar zu Schnee schlagen, alles unterheben. Auf ein Backpapier spritzen, Nuss einsetzen. Bei 180 °C Ober-/Unterhitze etwa 15 Minuten backen.


Vanillekekse

Zutaten:

  • 250 g     Mehl
  • 125 g     weiche Butter
  • 1             Eigelb
  • 75 g       Zucker
  • 1             Vanilleschote (oder etwas Vanillezucker)
  • 1 Prise  Salz

Zubereitung: Alles vermengen, mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Bei 180 °C Ober-/Unterhitze etwa 12 Minuten backen.

 

Windbäckerei

Zutaten:

  • 6             Eiklar
  • 200 g     Feinkristallzucker
  • 200 g     Staubzucker

Zubereitung: Eiklar steif schlagen, alle Zutaten hinzugeben. Auf Blech aufspritzen, bei 100 °C Umluft etwa 95 Minuten trocknen lassen. Mit Kochlöffel das Backrohr einen Spalt geöffnet lassen.


Brot

Zutaten:

  • 120 g     Roggenvollkorn Mehl
  • 100 g     Weizenvollkorn Mehl
  • 100 g     Dinkelvollkorn Mehl
  • 80 g       Weizenmehl universal
  • 330 g     Wasser
  • 8 g          Salz
  • 8 g          Brotgewürz
  • 1 g          Trockengerm

Zubereitung: Alles vermengen, ruhen lassen. Alle 2 Stunden falten. In einen bemehlten Brotkorb geben, für etwa eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Auf ein Backblech legen, bemehlen, einschneiden und direkt ins Rohr. Eine Schüssel mit Wasser im Rohr mitaufheizen. Bei 220 °C Ober-/Unterhitze etwa 35 bis 40 Minuten backen.


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