Südwestfrankreich: Wanderungen in den Pyrenäen, adelige Gesellschaft in Biarritz, Airbus und handverlesener Rotwein aus Bordeaux
Surfen in Moliets-et-Maa
Die kleine Gemeinde ist vor allem durch das touristische Zentrum bekannt, wo sich am Campingplatz und Strand Surfbegeisterte tummeln. Die regionstypischen Kiefernwälder findet man sogar im Stadtwappen wieder. Berühmt ist die Mündung des Flusses Huchet in den Atlantik.
Kaiserliches Biarritz
Im Mittelalter noch als Stadt des Walfangs bekannt (historisch gesehen gab es große Walvorkommen am Golf von Biskaya, leider wurden die Säugetiere wegen der damals kostbaren Walzungen ausgerottet) entwickelte sich Biarritz in der „Belle Époque“ als Kaiserresidenz zu einem Treffpunkt des europäischen Adels, unter anderem Könige von Belgien, Portugal, Württemberg und der englische Adel. Sogar die österreichische Kaiserin Sissi reiste nach Biarritz. Heute ächzt die lokale Bevölkerung der Stadt unter dem Anblick der großen Mengen an Touristen, die sich in den Sommermonaten am Strand einfinden.
Scha(r)fe Aussichten in den Pyrenäen
Ob man den Anstieg von spanischer oder französischer Seite antritt ist unerheblich: Schlussendlich grüßen sich Wanderer untereinander in den Pyrenäen entweder mit einem freundlichen „Bonjour“ oder „Hola“. Neben den atemberaubenden Aussichten sind auch die großen Schafherden und die Transhumanz (Wanderweidewirtschaft) ein Phänomen, also das von der Jahreszeit abhängige Wandern der Schafe in jene Zonen, wo genügend Futter zur Verfügung steht. Dank einer Wiederbevölkerungsmaßnahme gibt es dort seit 1997 wieder 25 Braunbären.
Historisches Carcassonne
Die Stadt stand historisch gesehen wechselnd unter der Herrschaft von Römern, Westgoten, Sarazenen und natürlich später Franzosen. Seit 1997 gehört die „Cité de Carcassonne“ zum UNESCO Weltkulturerbe und ist jedenfalls einen Tagesausflug wert. Alleinstellungsmerkmal ist unter anderem, dass es in Europa kaum Burgen gibt, die einen ähnlich guten Erhaltungszustand wie Carcassonne aufweisen.
Kathedrale von Albi
Albi wurde 2010 ebenfalls in der Liste als UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Die gigantische Kathedrale Sainte-Cécile zählt definitiv zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Toulouse: Luftfahrtindustrie
Bekannt ist Toulouse als französisches Zentrum für Luft- und Raumfahrtindustrie. Die Endmontage von Airbus A380, A330 und A350 findet in Toulouse statt. Airbus SAS hat am Flughafen die Konzernzentrale. Kulinarisch typisch für die Region ist „Cassoulet“´, also Eintopf bestehend aus weißen Bohnen, Speck, Schweinefleisch, Gans und Würstchen.
Universitätsstadt Montpellier
Die Stadt liegt zwar nicht mehr in Südwestfrankreich, ist dennoch ein schönes Ausflugsziel. Das Zentrum der Universitätsstadt bildet der Place de Comédie mit der Statue der drei Grazien und dem Grand Hotel du Midi sowie der Oper. Berühmt ist auch das Geigenbauviertel und der Arc de Triomphe. Der botanische Garten gehört ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten.
Region um Bordeaux: In Vino Veritas
Die Châteaus (Weinschlösser) in der Gegend rund um St. Emilion stellen einen beachtlichen Teil der Gesamtproduktion des weltberühmten Bordeaux-Rotweins dar. Es empfiehlt sich, eine Weinverkostung zu buchen (Kostenpunkt zwischen 7 – 15 Euro). St.E milion selbst besticht durch die historische Altstadt. Dort selbst sind den Preisen keine Grenzen gesetzt. Die Rotweinflasche vom Château Pétrus im Weingebiet Pomerol bewegt sich durchschnittlich mit satten 2 495 € im Oberpreissegment. Das liegt hauptsächlich an der sehr selektiven und manuell betriebenen Weinlese. Für 15-20 Euro bekommt man jedoch ebenfalls hochqualitativen Wein. Tipp zum Schluss: Am besten die Gegend mit dem Fahrrad erkunden - selbstverständlich nur bei maßvollem Weinkonsum ;-)
Hoffentlich hat der eine oder andere Reisevorschlag in Euch die Lust am Entdecken der südwestlichen Region Frankreichs im Herbst oder nächsten Sommer geweckt!