Fünf Dinge, die du als „Schwammerl“ unbedingt vermeiden solltest
1.) Die ersten Wochen „verlernen“
Gerade in den ersten Tagen und Wochen wirst du viele neue Eindrücke und Informationen zu verarbeiten haben. Du wirst aber auch viele neue Gesichter kennenlernen – vor allem in deiner Schwammerlgruppe. Besonders diese neuen Bekanntschaften werden dir auf deinem Uniweg gute Dienste erweisen. Sei es beim gemeinsamen Lernen für Prüfungen, beim gemeinsamen Ausarbeiten der Aufgaben oder diversen Freizeitaktivitäten. Achte darauf, dass du vor allem in der ersten Zeit eine gute Balance zwischen dem Lernen und dem Knüpfen sozialer Kontakte findest. Nach dem ersten Monat nimmt die Zahl der Studenten-Festln nämlich stark ab und Lernkolleg*innen findet man nirgends leichter als dort.
2.) Sich nicht mit dem eigenen Lerntyp befassen
Das Lernen an der Universität gestaltet sich etwas anders als in der Schule. Hat man damals noch einige wenige Seiten für Prüfungen zu lernen gehabt, sind es jetzt auf einmal über 100. Kein Wunder also, dass man sich auch anders darauf vorbereiten muss. Ein erster Schritt ist es, seinen eigenen Lerntyp kennenzulernen. Ich lerne beispielsweise besonders leicht, wenn mir jemand den Stoff erklärt. Allerdings musste ich feststellen, dass mir durchaus nicht jeder Besuch der Vorlesungen auch tatsächlich weiterhalf. Manchmal war es für mich die sinnvollere Alternative, allein zuhause Videomaterial durchzusehen, als in der Universität jemandem zuzuhören, der gefühlt eine andere Sprache nutzte. Für viele Studierende ist der Besuch von Konversatorien und Repetitorien eine großartige Prüfungsvorbereitung, wieder andere lernen am besten durchs Lesen oder Zusammenfassen des Stoffes. Am Anfang des Semesters bietet das Zentrum für Sprachen, Bildung und Kultur (ZSBK) eine Lehrveranstaltung zum Thema „Lernen lernen“ an, welche gerade zu Beginn des Studiums sehr hilfreich sein kann.
3.) Glauben, es allein schaffen zu müssen
Eines kann ich dir versprechen: In Leoben ist niemand allein. Wenn du Fragen zu den Übungsbeispielen, zur Prüfungsvorbereitung oder dem allgemeinen Leben in Leoben hast, helfen dir Höhersemestrige aber auch Gleichsemestrige aus der Umgebung gerne weiter! Trau dich ruhig, sie anzusprechen.
Auf Prüfungen kann man sich viel besser vorbereiten, wenn man Informationen von jemandem bekommt, der sie bereits geschrieben hat. Ein sehr brauchbares Tool ist hierfür auch die App Studo. Hier können Studierende mitteilen, wie lange sie für eine Prüfung gelernt haben und was es dabei zu beachten gilt. In meinem ersten Semester habe ich mich im Alleingang auf Prüfungen vorbereitet. Im Nachhinein war das der größte Fehler den ich in Leoben gemacht habe. Denn nicht nur das Lernen an sich fällt mit Gesellschaft leichter, man stellt sich auch ganz andere Fragen und kann Zusammenhänge gemeinsam erörtern.
4.) Prüfungspläne nicht einhalten
Mein zweitgrößter Fehler war es, Prüfungen, die ich mir vorgenommen habe, nicht zu schreiben. Die Gründe waren vielfältig: ein schlechtes Gefühl, Kopf- oder Bauchweh vom Vortag oder aus Aufregung, zu wenig gelernt oder einfach fürchterliche Angst vor dem Professor. Die Angst war bisher ausnahmslos unbegründet und das Resultat dieses Nach-Hinten-Verschiebens einzig, dass ich für Prüfungen wesentlich länger (und öfter) lernen musste, als es notwendig gewesen wäre.
Lerne, dir selbst zu vertrauen. Schreibe Prüfungs- und Lernpläne, die realistisch sind. Vergleiche dazu die Zeitangaben auf Studo und rede mit Studierenden, die diese Prüfung bereits hinter sich haben. Plane auch unbedingt genügend Erholungsphasen ein. Steht dein Plan dann erst einmal, wirf ihn nicht wieder um. Vertraue dir, dass du genügend gelernt hast, um die Prüfung zu bestehen. In den meisten Fällen merkt sich dein Gehirn nämlich viel mehr, als du ihm zutraust.
5.) Höhersemestrigen alles glauben
Ich habe in meiner Zeit in Leoben sehr viel gelernt. Unter anderem auch, dass man nicht unbedingt alles, was Höhersemestrige erzählen, für bare Münze nehmen sollte. Beispielsweise wurde mir gesagt, dass ich zu bestimmten Vorlesungen nicht gehen sollte, da sie Zeitverschwendung wären. Für mich war es aber die beste Entscheidung die Vorlesung zu besuchen, so hatte ich ein eigenes Skriptum, in welchem ich mich auskannte. Auch die Schwere mancher Prüfungen wurde mir von Höhersemestrigen als weitaus schlimmer beschrieben als es im Endeffekt war. Das lag ganz einfach daran, dass mir andere Fächer gut liegen als der Person, die ich gefragt hatte. In diesem Zusammenhang sind auch Prüfungsstatistiken mit Vorsicht zu genießen.
Zum Abschluss bleibt mir somit nur euch Mut zu machen. Lasst euch nicht unterkriegen, vertraut auf eure Fähigkeiten, lernt Menschen kennen, die für euer zukünftiges Leben wichtig sein werden. Und vor allem: Genießt eure Zeit hier bei uns in Leoben!
Viel Erfolg im Studium!
Eure Valerie